Pöllath: „Tag der Arbeit hat auch nach 127 Jahren nichts an Aktualität verloren“

Rund 200 Teilnehmer fanden sich zur traditionellen Mai-Kundgebung des DGB-Ortsverbands ein

V.li.: Frank Marks, stellvertretender DGB-Ortsverbandsvorsitzender, Maren Kaminski von der GEW, DGB-Vorsitzender Michael Pöllath und der stellvertretende Bürgermeister, Max Matthiesen

BARSINGHAUSEN (ta). Unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins.“ hatte heute der DGB-Ortsverband Barsinghausen zu seiner traditionellen Mai-Kundgebung auf den Mont-Saint-Aignan-Platz eingeladen. Rund 200 Teilnehmer konnte der Gewerkschaftsvorsitzende, Michael Pöllath, begrüßen.

In seiner Rede betonte er, der seit 127 Jahren begangene Tag der Arbeit habe nichts an Aktualität verloren, das zeige zum einen der Armutsbericht der Bundesregierung und zum anderen die globale Ungleichheit bei der Verteilung von Reichtum. Grund zur Sorge bereiteten aktuell aber auch die nationalistischen Strömungen in Europa und den USA. Auch den AfD-Stadtverband bedachte Pöllath mit einem Seitenhieb, denn dieser glänze im Rat durch Nichtstun und falle allenfalls durch Hetze im Internet auf. Abzulehnen sei darüber hinaus auch der neoliberale Wirtschaftskurs der Bundes-AfD. Einen ausdrücklichen Dank richtete der DGB-Vorsitzende an die vielen engagierten Helfer, die sich um die Integration von Zugezogenen kümmerten. Während sich das Zusammenleben mit den Flüchtlingen in Barsinghausen längst normalisiert habe, müsse nun der Blick verstärkt auf die zu erwartende Altersarmut in Deutschland gerichtet werden. Vor diesem Hintergrund sei eine Anhebung des Renteneintrittsalters abzulehnen, so Pöllath.

Als Vertreter der Stadt richtete der stellvertretende Bürgermeister, Max Matthiesen, anschließend Grußworte an die Versammlung. Sowohl die Wirtschaft als auch die zunehmende Digitalisierung müssten sich an den Menschen orientieren. Fortschritte gäbe es zwar beim Mindestlohn, aber hier sei durchaus noch mehr möglich. Darüber hinaus gelte es „Tricksereien“ bei der Zeitarbeit abzuschaffen, betonte Matthiesen. Als Hauptrednerin konnte der DGB-Ortsverband Maren Kaminski von der Gewerkschaft GEW begrüßen. Sie hatte sich als Thema die soziale Gerechtigkeit ausgesucht und forderte obendrein ein klares Bekenntnis für Europa ein. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Bantorfer Gruppe „Nachbarn musizieren“, die unter anderem mit internationalen Arbeiterliedern für Stimmung sorgte.

Foto: ta