BARSINGHAUSEN (red).
Die jüdische Politologin und Philosophin Hannah Arendt war nach ihrer Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland überzeugt davon, dass Sprechen und Handeln, als politische Initiative, wesentlich für das Menschsein wären. Es wäre dementsprechend gewiss ganz im Sinne der Namensgeberin des Gymnasiums am Spalterhals in Kirchdorf, dass 14 Jugendliche aus Deutschland und Polen sich vom 11. bis 15. Dezember wieder im Rahmen des seit 1988 bestehenden Austauschprogramms im Zeichen der fortwährenden Initiative für den Frieden begegneten.
Der von den Lehrern Wiktor Miodownik vom III. Liceum Lodz und Robert Borczyk vom Hannah-Arendt-Gymnasium betreute Austausch stand zwar erneut auch im Zeichen der Versöhnung zweier Nationen, deren Geschichte von etlichen Konflikten geprägt ist. Vor allem war es aber die Hoffnung auf eine Zukunft der Freundschaft, die den Polen-Austausch ausmacht, so die Kollegen Miodownik und Borczyk im Hinblick auf den Regierungswechsel in Polen. Auch Wilhelm Wortmann, ehemaliger Schulleiter des Ganztaggymnasiums, betonte die besondere Verantwortung der Schülerinnen und Schüler für den weltweiten Frieden bei seiner Teilnahme an der gemeinsamen Rallye durch Barsinghausen.
Die Jugendlichen selbst waren beim abschließenden Tagesausflug nach Bad Harzburg dann deutlich pragmatischer und konzentrierten sich darauf, ihre grenzenlose Freundschaft mit dem gemeinsamen Lernen von Zungenbrechern zu festigen. So sprach der polnische Austauschschüler Maks: „Eichhörnchen und Streichholzschächtelchen.“
Fotos: HAG / privat