GROß MUNZEL (red).
Der Austausch über aktuelle politische Themen in Barsinghausen und auf Regionsebene stand im Vordergrund bei der traditionellen Nikolausfeier der CDU Barsinghausen und der Senioren-Union. Etwa 50 Gäste folgten der Einladung in das Sportheim Groß Munzel, um sich bei Grünkohl und Bregenwurst zu informieren und konstruktiv zu diskutieren.
Zunächst gab CDU-Fraktionschef Gerald Schroth, einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen der Kommunalpolitik. Besonders das Thema Stellenzuwachs in der Verwaltung sorgte für Stirnrunzeln. „In den Barsinghäuser Rathäusern haben wir einen gigantischen Anstieg an Verwaltungsmitarbeitern. Ein Vergleich mit anderen Kommunen in der Region Hannover zeigt, dass wir hier aus dem Ruder laufen“, kritisierte Schroth. Das führe zu einem enormen Kostenanstieg, der die ohnehin prekäre Haushaltslage zusätzlich belaste. Aber die strukturellen Probleme reichen laut Schroth tiefer. „Das Schlimmste ist, dass Barsinghausen keine Visionen und kein Konzept hat, wie wir uns künftig entwickeln wollen“. Die prekäre Haushaltslage erfordere klare Prioritäten und mutige Entscheidungen.
Einen Blick über die Gemeindegrenzen hinaus warf der Regionsabgeordnete Roland Zieseniß. Er skizzierte die Herausforderungen der Region Hannover, in der ebenfalls finanzielle Weichenstellungen nötig sind. Eine gute Nachricht hatte Zieseniß jedoch im Gepäck: „Die Region Hannover wird die Hebesätze nicht erhöhen.“ Die schlechte Nachricht: Trotz gestiegener Einnahmen plane die Region in den kommenden Jahren hohe Defizite: „Wenn das bestehende Programm so umgesetzt wird, stehen wir 2028/29 vor einem Schuldenberg von 1,6 Milliarden Euro. Die damit verbundenen Zinsen belasten uns zusätzlich – ein klarer Fall unsolider Finanzplanung“, warnte Zieseniß.
Fotos: CDU