Politischer Aschermittwoch der SPD: Gerald Schroth ist ein Scheihals

Im Sportheim Kirchdorf standen Sketche, Fischessen und eine Rede des Parteivorsitzenden auf dem Programm

IMG_6209KIRCHDORF (ta/red). Das traditionelle Fischessen der SPD wurde gestern wieder von der Kirchdorfer Abteilung ausgerichtet. Im Sportheim standen zudem lustige Sketche vorgetragen von Doris Pelstrin, Gabi Diercks-O’Brien und Klaus-D. Richter auf dem Programm, die einen ganz eigenen Einblick in die Abläufe im Barsinghäuser Rathaus offenbarten. Dann ergriff der Parteivorsitzende, Reinhard Dobelmann, das Wort und übte deutliche Kritik am politischen Gegner. Es folgen Auszüge aus den diesjährigen Aschermittwochsnachrichten:

„Das CDU-Schmierentheater nach der sogenannten „Selbsteinladung“ der SPD und Grünen
zur Ernennung des ersten Stadtrates, Dr. Robra, hat ein böses Nachspiel. Bekanntlich waren
verschiedene Mitglieder der Gruppe SPD/Grüne bei der Vereidigung des neuen ersten
Stadtrates im Rathaus anwesend, ohne dass sie vom Bürgermeister dazu offiziell eingeladen
worden waren. Der oberste Schreihals der CDU, Gerald Schroth, hatte insoweit von
Politpropaganda und Vereinnahmung des 1. Stadtrates durch die Mehrheitsgruppe gewettert.
Wie er den Besuch von Dr. Robra bei Neujahrsempfang der CDU drei Tage später bewertet,
ist nicht bekannt. Indessen ist aus gut informierten Kreisen aus dem Rathaus zu erfahren, dass die Vereidigung ein böses Nachspiel haben wird. Aus der Bürgermeister Lahmann unterstellten Stabstelle Recht wurde bekannt, dass die Ernennung an einem unheilbaren Formfehler leidet. Das ganze Auswahlverfahren müsse neu aufgerollt werden. Die Kosten des neuen Verfahrens
wurden mit ca. 30.000 € veranschlagt. Die Vereidigung hätte nicht durch den allgemeinen
Vertreter Fischer erfolgen dürfen. Vielmehr hätte der anwesenden 1. stellvertretende
Bürgermeister Andreas Hartig von Bündnis 90/Die Grünen die Vereidigung vornehmen müssen. Bürgermeister Lahmann, der aus nicht nachvollziehbaren Gründen der Vereidigung ferngeblieben war, sagte dazu in seiner schon sprichwörtlichen Ohne-Michel-Haltung: „Ich trage keine Verantwortung, fragen sie Herrn Fischer, ich war nicht dabei!“

IMG_6212Nachdem Bürgermeister Lahmann eine Klage auf Zahlung von ca. 17.000 € Schadenersatz
gegen den TSV Kirchdorf angekündigt hatte, meldete sich der CDU-Ratsherr Horst Fabisch
zu Wort. Aus seiner Sicht sei das Vorgehen des Bürgermeisters vollkommen unverständlich.
Der TSV habe unter seiner Anleitung alle vertraglichen Verpflichtungen mit der Stadt
Barsinghausen bis auf das i-Tüpfelchen erfüllt. Die Darstellung des Bürgermeisters sei unwahr, an den Haaren herbeigezogen und einfach unverschämt. Das ehemalige Vereinsheim befinde sich in einem tadellosen Zustand. Darüber könne sich jeder jederzeit selbst einen Eindruck verschaffen. Zum Beweis legte Fabisch Fotos vor, die nach seiner Ansicht für sich selbst sprechen.

In den Wochen vor Weihnachten konnte man am Calenberger Kreisel gegenüber von Obi
umfangreiche Erdbewegungen beobachten. Diese Erdbewegungen rührten entgegen ersten
Befürchtungen nicht von einer größeren Population Feldhamster her, die sicherlich die
Ausweisung des geplanten Gewerbegebiets an dieser Stelle zu Nichte gemacht hätten. Es handelte sich vielmehr um archäologische Untersuchungen im Auftrag der Stadt, die
großflächig im Plangebiet angelegt waren. Diese Untersuchengen verursachen Kosten in Höhe von ca. 300.000 €. Nach Ansicht von Bürgermeister Lahmann handelt es sich in diesem Fall um gut angelegtes Geld. Die Untersuchungen hätten nämlich Überraschendes zu Tage gebracht: Auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz sprach Lahmann, bewaffnet mit
Mütze, Pfeife und Lupe,im Blitzlichtgewitter der Presse von einem Fund von prähistorischer Bedeutung, der die Geschichte der Germanen in der Norddeutschen Tiefebene in einem vollkommen neuen Licht erscheinen lasse. Die Funde seien Beweis dafür, dass die Ureinwohner Barsinghausens, die Bericos, bereits über ganz erhebliche Kenntnisse im Rohrleitungsbau verfügten.Soeben wurde aus dem Rathaus bekannt, dass es sich doch nicht um einen Fund mit historischem Wert handelt. Ein einfacher Blick in das Grundbuch habe ergeben, dass dort eine moderne Gastransportleitung N 300 eingetragen sei. Die Kosten für die Umlegung der Leitung betragen nach ersten Schätzungen 600.000 €. Also doch eine Überraschung! Ohnemichel Lahmann dazu indigniert: Frau de Veer hat nicht aufgepasst.

In der Diskussion um die Finanzierung der Straßenausbaubeiträge verschärft sich die Tonart.
Während der Fraktionsvorsitzende der FDP Bernhard Klockow eine Erhöhung der Grundsteuer
zur Straßenausbaufinanzierung schroff ablehnt, ist die Grundsteuererhöhung für Lahmann ein
Glücksfall. Nach Ansicht von Klockow ist die Grundsteuererhöhung Gift für die heimische Wirtschaft und stelle einen enormen Imageschaden für die Stadt dar. Er sieht keine Chancen für die Neuansiedlung von Unternehmen, Bestandsfirmen würden Barsinghausen fluchtartig
verlassen, wenn es zu einer massiven Anhebung der Grundsteuern kommen sollte. Nach Ansicht von Lahmann wirkt die Erhöhung der Grundsteuern bei der Ansiedlung von Unternehmen und bei der Bestandspflege wie ein Magnet. Bei einem Hebesatz von über 800 Punkten würde Barsinghausen selbst Großstädte wie Hamburg und Berlin mühelos hinter sich lassen. Mit diesem Spitzensteuersatz verfüge Barsinghausen über ein Alleinstellungmerkmal mit bundesweiter Leuchtkraft, das nur mit dem Brandenburger Tor oder dem Hamburger Michel vergleichbar sei. Als Symbol für diese Spitzenstellung soll auf dem öden Thie ein großer Brunnen mit einer 30 Meter hohen Säule errichtet werden, der sogenannte Grundsteuerbrunnen.“

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IMG_6210Foto: ta