Praxis-Veranstaltung „Gartenstauden teilen und pflanzen“ stößt auf großes Interesse

Die Gartenbaufreunde Barsinghausen hatten eingeladen

BARSINGHAUSEN/RONNENBERG (red). Regen Zuspruch fand die garten-praktische Veranstaltung des Deister- Obst- und Gartenbauvereins Barsinghausen zum Thema „Gartenstauden auswählen, teilen und pflan­zen“, die am 17. Oktober in einem privaten Garten in Ronnenberg durchgeführt wurde. Unter der Leitung der Gartenfachberaterin Frau Marita Hemmann konnten die angemeldeten Mitglieder und Gäste anschaulich erfahren und miterleben, wie man Gartenstauden im Herbst fachgemäß teilt und pflanzt. „Stauden sind ausdauernde Pflanzen, deren krautige oberirdische Teile nach der Vege­ta­tions­periode absterben. Die unterirdischen Teile überstehen die kalte Jahreszeit in Gestalt von Knollen, Zwie­beln, Rhizomen oder Stolonen (Ausläufern). In diesen Speicherorganen sind Knospen angelegt, die im Frühjahr neu austreiben. Von Sträuchern und Büschen unterscheiden sich die Stauden dadurch, dass ihre Stängel krautig und nicht verholzt sind. Ein Unterschied zu den einjährigen und zweijährigen Pflanzen besteht darin, dass die Lebensdauer der Stauden sich über viele Jahre erstreckt,“ erklärte die Expertin.

Marita Hemmann hatte eine große Anzahl ausgegrabener Stauden bereitgelegt, alle im herbstlichen Zustand, darunter Maiglöck­chen, Katzenminze, Bodendecker-Geranien, Blü­ten­salbei, Polster-Phlox, Bart-Iris, Rudbeckia, Mor­gen­stern-Seggen, Herbstastern, Tag­­lilien, Dah­lien, Dost-Origanum und Prachtscharten. Wenn der aus­gegrabene Wurzelballen zu mäch­tig war, dann musste er zunächst mit einem Spaten oder mit einem Messer geteilt werden. Mit großem Interesse folgten die Gartenfreunde den Erklärungen und einzelnen Arbeitsschritten der Gartenexpertin. An den bereitliegenden Stauden führte Hemmann vor, wie man das Wur­zel­werk auseinanderzieht und in Pflanzstücke passender Größe teilt. Sie demon­strierte, wie man Faserwurzeln richtig kürzt, und ergänzte, dass auch der ober­irdische Trieb vor dem Umpflanzen gekürzt werden muss, damit die Pflanze nicht aus­trock­net und eingeht. Sehr motivierend war es, dass Marita Hemmann die Teilnehmer dazu anregte, das Teilen von Stauden selbst auszuprobieren. „Beim Teilen und Pflanzen von Stauden sind die Besonderheiten der einzelnen Staudenarten zu be­achten. Die Bart-Iris hat ein Rhizom als Speicherorgan. Das Rhizom wächst weiter und verzwei­gt sich; es ist an der Oberseite nicht mit Erde bedeckt“, erklärte die Fachfrau. Die Gartenfreunde schauten begeistert zu, als Hemmann mit gekonntem Griff aus dem Rhizomgeflecht einer Bart-Iris die abgestorbenen Teile entfernte, das Rhizom in einzelne Stücke zerlegte und die noch vorhan­denen Triebe auf etwa 5 cm Länge kürzte. „Man setzt Knollen so tief in das Pflanzloch ein, dass sie ganz mit Erde bedeckt sind. Wichtig ist, dass beim Einsetzen der Triebansatz oben und die Wurzel unten ist, was man nicht immer sofort erkennen kann. Wenn beim Teilen von Stauden mehrere sehr kleine Teilstücke entstanden sind, ist es zweck­mäßig, für diese Teilstücke ein breiteres gemeinsames Pflanzloch anzulegen; nach dem Auf­gehen der Pflan­zen wird dann schnell eine ganze Fläche begrünt werden. Maiglöckchen und eini­ge andere Stau­den entwickeln Ausläufer. Um solche Stauden zu vermehren, nimmt man kräftige Ausläufer mit gut ent­wickelten Triebknospen und setzt sie an die gewünschte Stelle, möglichst eben­falls in ein breites ge­­mein­sames Pflanzloch,“ empfahl die Gartenfachberaterin. Zu den regelmäßigen Arbeiten im herbstlichen Staudengarten gehört es, winterfeste Stauden wie zum Beispiel Astern, Phlox und Bauernrosen knapp über dem Erdboden abzuschneiden. Bei Horten­sien kann man mit dem Schnitt bis zum Frühjahr warten. Bei nicht winterfesten Stauden wie zum Beispiel Dahlien, Gladiolen und Knollenbegonien gräbt man die Knollen aus und bewahrt sie in einem kühlen, frost­sicheren Raum auf. Stauden, die nur be­grenzt win­ter­fest sind und im Garten ver­bleiben, sollte man durch Abdecken mit reich­lich Laub oder Mulch vor Frost schützen, je­­doch nicht mit Blättern von Magnolien oder Wal­nuss­bäumen. Bei der anschließenden Besichtigung des Gartens durften die Besucher einzelne Stau­den aus­gra­ben und für sich behalten. Die Barsinghäuser Gartenfreunde waren sehr erfreut über das Angebot von Marita Hemmann, die während der Präsentation geteilten Stauden ebenfalls mitnehmen zu dür­fen. Die Veranstaltung fand wegen ihrer Praxisnähe und Anschaulichkeit großen Anklang. Die über­lassenen Stauden waren ein schönes Ge­schenk für den eigenen Garten.

Foto: privat