Proberodungen lassen auf eine gute Rübenernte hoffen

BARSINGHAUSEN/REGION/LAND (LPD).

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Foto: Molsen

Die ersten Proberodungen der Nordzucker AG lassen die niedersächsischen Zuckerrübenanbauer auf eine gute Ernte hoffen. „Das liegt ganz einfach an der Witterung. Die Bedingungen in diesem Jahr waren mehr als günstig für die Zuckerrübe. Der Regen der vergangenen Tage, der die Getreideernte in Stocken brachte und von den Landwirten Nervenstärke forderte, war für die Zuckerrüben sehr förderlich“, erklärt Dr. Heinrich-Hubertus Helmke vom Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ). Er weiß aber aus Erfahrung, dass diese erste Proberodung zwar eine Tendenz, aber noch nicht das Ernteergebnis zeigt. Die Proberodung zum Monatsende August sei da viel aussagekräftiger. Auch Tanja Schneider-Diehl von der Nordzucker AG ist vorsichtig mit den Prognosen: „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Rüben bisher gut entwickelt haben. Jetzt kommt es aber darauf an, die Erträge in die Kampagne hinein zu sichern“, sagt sie. Derzeit bereiten dem Zuckerunternehmen regional Fäulen, die durch Gürtelschorf und Rhizoctonia solani verursacht werden, etwas Sorgen. In diesem Anbaujahr werde zudem ein deutlich stärkerer Druck durch Blattkrankheiten sichtbar, heißt es von Nordzucker. Sonne und Regen lassen die Rüben gut wachsen, fördern aber auch die Ausbreitung von Pilzkrankheiten, die die Landwirte nun ganz genau im Auge behalten und gegebenenfalls behandeln müssen. Helmke erinnert aber daran, dass sich die Rübenanbauer zudem im letzten Jahr der Zuckermarktordnung befinden und jede Rübe, die über die Quotenvertragsmenge der Betriebe hinaus abgeliefert wird, als sogenannte Überrübe gewertet wird. Hierfür hängt die Vermarktung von den Preisen für Exportzucker und Bioethanol ab. Der Zucker-Weltmarktpreis sieht derzeit zwar ganz gut aus, dennoch sollte man zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht über die Rübenpreise spekulieren. Ob der Markt sich auch nach der Kampagne noch so freundlich zeigt, bleibe nach Ansicht Helmkes abzuwarten. „Für Quotenrüben ist ein Mindestpreis im Vertrag vereinbart. Marktbedingte Preiszuschläge und Überrübenpreise können wir erst verhandeln, wenn wir die Ernte eingefahren haben und die Verwertung kennen “, sagt der DNZ-Geschäftsführer.