BARSINGHAUSEN (red).
Frank Roth von der Ökostation Deistervorland teilt mit: „Wie wir bereits berechnet hatten, würden wir rein theoretisch mit unseren Dächern den aktuellen Strombedarf abdecken. Zu belegen wären aber nicht nur die etwa 6000 Privathäuser, sondern insbesondere die großen Dachflächen vieler Firmen, die noch leer oder unterbelegt sind: Fabriken und Gewerbe verbrauchen oft doppelt soviel wie alle Haushalte zusammen, liefern aber nicht mal den Eigenbedarf an Strom, geschweige denn einen Überschuss ins Netz.
Es gibt aber auch Lichtblicke und gute Anfänge: – Dach voll mit PV: Ein großer Händler hat sein riesiges Hallendach jetzt mit einer PV-Anlage von 600kWp belegt – offenbar die größte aktuelle PV-Investition bei uns. Mehrere andere Firmen haben mittlerweile ebenfalls ihre Hallendächer belegt und tragen somit zur eigenen Klimaneutralität wie auch der unserer Kommune bei.
– Selbstbauinitiative erfolgreich gestartet: Auf dem Weg zur eigenen PV haben sich 30 Hauseigner aus Barsinghausen zusammengeschlossen und wollen ihre Anlagen selbst planen, das Material gemeinsam bestellen und die Anlagen auch gemeinsam bauen. Die solidarische PV-Selbstbau-Initiative bereitet in ihren Kleingruppen die Planungen vor und richtet eigene Schulungsabende zur gesamten Bandbreite der technischen Fragen ein. Mitglieder des Vereins Ökostation haben die Initiative mitgegründet und sind selbst aktive Teilnehmer. Der gelungener Start der Selbstbauer und der Beginn der Kleingruppenarbeit war aber nur durch einen Aufnahmestopp möglich geworden, um effektives Arbeiten zu ermöglichen. Die Initiative wird noch mitteilen, ob eine zweite Gründung im Frühsommer möglich sein wird.
Unabhängige Beratungen sind notwendig: Viele Bürgerinnen und Bürger sind mittlerweile stark an der eigenen Stromerzeugung und an der Reduzierung ihrer Wärmekosten interessiert. Aber eine Möglichkeit, sich unabhängig beraten zu lassen, gibt es in Barsinghausen fast nicht, weil die Kapazitäten der zwei professionellen Energieberater vor Ort oder die der Klimaschutzagentur in Hannover völlig ausgeschöpft sind – Termine? Aussichtslos! Und die eigentlich für solche Aufgaben vorgesehene Klimaschutzmanagerin – gibt es gar nicht! Wieder Fehlanzeige, Verwaltung und Parteien haben keine Lösungen vorgeschlagen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die immer wieder auch bei uns nachfragen, die ihren Beitrag gegen den Klimawandel leisten wollen, benötigen aber eine Hilfe.
- Unabhängige PV-Einstiegsberatung: Der gemeinnützige Verein Ökostation Deister-Vorland bereitet eine von Firmeninteressen unabhängige Beratung vor. Ab März wird eine Anfangs- und Einstiegsberatung zur Photovoltaik angeboten. Es werden pro Woche zunächst zwei bis drei Beratungen durchgeführt. Anmelden kann man/frau sich über die Mailadresse oekostation@deister-vorland.de. Da gibt es auch nähere Informationen zum Ablauf und zum Umfang der Einstiegsberatung.
- Praxiskurs am Übungsdach: Wie baue ich die Unterkonstruktion für meine PV-Module? Dieser kleine, aber wichtige Kurs findet am Übungsdach im Hof der Ökostation statt. Termine gibt es ab April, sie werden rechtzeitig gekannt gegeben. Interessierte können sich ebenfalls und unter der Mailadresse der Ökostation anmelden.
3. Kältebrücken und Wärmelecks entdecken. Mit unserer Wärmebildkamera lassen sich Energieverluste an der Außenhaut des Gebäudes sichtbar machen. Für sichere Aussagen muss es deutlich unter Null sein, am besten mindestens minus 5 Grad Celsius, Dauer der Prüfung 30 bis max. 60 min. Nähere Infos zur Methode und zu möglichen Terminen unter der Mailadresse der Ökostation.“
Foto: Ökostation