Quo vadis: Jäger diskutieren über den richtigen Umgang mit dem Wolf

REGION (red).

Die Jägerschaften Hannover-Land, Burgdorf, Neustadt und Springe hatten am 4. September zu einem Vortrags- und Diskussionsabend in die Festscheune Buchholz nach Röddensen bei Lehrte eingeladen. Die Begrüßung der anwesenden Gäste und Ehrengäste in der vollbesetzten Festscheune nahm der erste Vorsitzenden der Jägerschaft Hannover- Land Werner Burose vor.  Als Gäste konnte er  Vertreter der politischen Parteien sowie den ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Karl-Heinz Funke und Peter Thisell, Jagdleiter Dalby.VVO Nordgruppe, aus Göteburg/Schweden begrüßen. Karl-Heinz Funke verwies in seiner Rede auf die die Bedeutung der Landwirtschaft und der Jägerschaft in Niedersachsen und lobte diese für Ihr Engagement und die Brauchtumspflege. Aus seiner aktiven Zeit als Minister auf Landes- und Bundesebene kenne er die Probleme die bei der Umsetzung in Fragen der Umwelt, der Landwirtschaft und des Naturschutz zu bewältigen sind. Die Diskussion um die Rückkehr des Wolfes und der damit verbundenen Veränderungen wird daher noch anhalten. Sein Appell an die Jägerschaften und die Anwesenden ist daher, sich weiterhin aktiv daran zu beteiligen. Peter Thisell, Jagdleiter Dalby.VVO Nordgruppe, aus Göteburg/Schweden berichtete von den Erfahrungen mit dem Wolf in Schweden. Da sich die Wölfe in Schweden zwischenzeitlichen stark verbreitet haben, werden seit dem Jahr 2010 eine festgelegte Anzahl von Wölfen revierweise zum Abschuss genehmigt. In der anschließenden Diskussionsrunde mit den Vertreter der einzelnen Parteien und der Jägerschaften, moderiert von Andreas Kuhnt vom NDR, wurden die Rückkehr des Wolfes und die Auswirkungen auf die  Landwirtschaft und Jagd ausgiebig und leidenschaftlich behandelt. Lüder Steinfeld von der Jägerschaft Wesermünde berichtete von den Problemen an den Deichen. Dort könnten die Schafe und anderen Weidetiere nicht durch Zäune geschützt werden. Ohne die Schafzucht wäre der Deichschutz insgesamt in Gefahr. Herr Dieckmann  von der Landesjägerschaft Niedersachsen wies darauf hin, dass die Landesjägerschaft Niedersachsen vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen betraut ist. Mit den lokalen Wolfsberatern besitzen die Jägerschaften der LJN die ausgebildeten und fachkundigen Spezialisten, die diese Aufgabe vor Ort wahrnehmen (Erstkontakt bei Wolfsnachweisen, Dokumentation der Nachweisumstände, Bewertung der Nachweisgüte, Pressekontakt, etc.). Somit können zeitnah und gezielt die richtigen Schritte eingeleitet werden. Im Schlusswort bedankte sich Hans-Otto Thiele, Vorsitzender der Jägerschaft Burgdorf, bei den Gästen für ihn Kommen und die rege Diskussionsteilnehme. Werner Burose dankte er für die gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Veranstaltung.

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