Ralph-Uwe Schaffert ist neuer NFV-Präsident

Günter Distelrath übernimmt das Amt des Vizepräsidenten Finanzen

BARSINGHAUSEN (red). Ralph-Uwe Schaffert ist neuer Präsident des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV). Der 65-jährige Hildesheimer wurde heute beim virtuell abgehaltenen 46. Ordentlichen Verbandstag von den Delegierten in einer Online-Wahl mit überwältigender Mehrheit in sein neues Amt berufen. Schaffert löst Günter Distelrath ab, der dieses Amt seit Juni 2018 bekleidete. Der 71-jährige Salzgitteraner stellte sich aus Altersgründen nicht zur Wiederwahl. „Weil die Altersgrenze im DFB bei 70 Jahren liegt und ich kurz nach dem Verbandstag 72 Jahre alt werde, hatte ich mich hinsichtlich der Perspektive, die der Präsident des Nordverbandes aus meiner Sicht im DFB haben sollte, bereits im vergangenen Jahr dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren“, begründete Distelrath seinen Entschluss. Distelrath wird dem Norddeutschen Fußball-Verband aber erhalten bleiben und künftig das Amt des Vizepräsidenten Finanzen führen, das er vom auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Kieler Hans-Ludwig-Meyer übernimmt. „Ich werde weiterhin auf Präsidiumsebene am Ball bleiben. Nicht ganz vorne, aber dennoch auf einer entsprechenden Position, um die auf unseren Regionalverband zukommenden Themen wie die Errichtung eines steuerlichen Zweckbetriebs oder die Vermarktung der Regionalliga mitzugestalten. Beim DFB, wo ich noch bis zum nächsten Bundestag am 11. März 2022 dem Präsidium angehöre, werde ich den norddeutschen Interessen weiter Stimme und Gewicht verleihen und umgekehrt zudem dafür Sorge tragen, dass die dort getätigten Überlegungen, Initiativen oder Beschlüsse in unseren Regionalverband getragen werden“, so der scheidende Präsident. August-Wilhelm Winsmann (Heinsen) verzichtete auf eine erneute Kandidatur als Vizepräsident und auch Walter Fricke (Westoverledingen) und Dieter Ohls (Schortens) scheiden aus dem Präsidium aus. Die Niedersachsen Jürgen Stebani (Melbek), Michael Weiner (Giesen) und als Ehrenpräsident Eugen Gehlenborg (Garrel) werden indes weiterhin dem Präsidium angehören. Anders als in den Jahren zuvor kam das höchste Organ des Verbandes in einer virtuellen Versammlung zusammen. „Als wir uns auf dem Verbandstag 2018 in Bad Malente für Bremen als Austragungsort des Verbandstages entschieden haben, konnte noch niemand ahnen, dass uns eine Pandemie einen Strich durch alle Planungen machen würde,“ so Günter Distelrath. Zum Schutz der Delegierten und Gäste wurde deshalb schon frühzeitig die Entscheidung getroffen, den Verbandstag in diesem Jahr in digitaler Form stattfinden zu lassen. So trafen am heutigen Veranstaltungstag nur das Geschäftsführende NFV-Präsidium und das Orga-Team in den Räumlichkeiten des NFV in Bremen zusammen. Alle weiteren Delegierten nahmen per Video an der Sitzung teil. Ralph-Uwe Schaffert warb in seiner Antrittsrede um die Unterstützung nicht nur der ehren- und hauptamtlichen Vertreter der Landesverbände, sondern auch und gerade um die der Vereinsvertreter: „Nur wenn wir alle gemeinsam das Ziel verfolgen, den Fußball im Regionalverband Nord zu stärken, werden wir auch etwas erreichen können.“ Der neue Präsident sieht den klassischen Fußball auch weiterhin im Mittelpunkt, hält es aber für unerlässlich, aufgeschlossen gegenüber Varianten wie Futsal, Beachsoccer oder auch eFootball zu sein. Durchaus mit Skepsis betrachtet er das vom DFB angeschobene „Projekt Zukunft“, das für die Landesverbände „massive Eingriffe“ vorsehe. Hier gelte es „mit aller Kraft die Interessen des Amateurfußballs zu vertreten.“ Ralph-Uwe Schaffert ist bereits seit 2014 Vorsitzender des Obersten Verbandssportgerichtes beim Niedersächsischen Fußballverband. Zuvor übte er von 2007 bis 2014 den Vorsitz im Kreissportgericht Hildesheim aus. Von 2013 bis 2016 war der Jurist, der von 2008 bis zu seinem diesjährigen Eintritt in den Ruhestand Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Celle war, Beisitzer im DFB-Sportgericht. Seit 2016 sitzt Schaffert im DFB-Kontrollausschuss. Als Aktiver schnürte der 65-Jährige die Stiefel für den VfV Hildesheim, dem er mit acht Jahren beitrat und mit dem er im älteren Juniorenbereich in der Verbandsjugendliga am Ball war. Im Herrenbereich spielte er, zumeist auf der Linksaußenposition, für den DJK Blau-Weiß Hildesheim, den VfR Germania Ochtersum und den FSV Sarstedt (heute 1. FC Sarstedt). Im Altherren- und Altseniorenbereich lief Schaffert für den DJK Blau-Weiß Hildesheim und den RSV Achtum auf, bei dem er mit 52 Jahren seine aktive Karriere beendete. Einen Namen machte sich der B-Lizenzinhaber auch als Trainer. Zwölfeinhalb Jahre war er beim PSV Grün-Weiß Hildesheim im Mädchen- und Frauenbereich tätig. Die Mannschaft seiner jüngeren Tochter führte er zur Saison 2009/10 in die Oberliga Niedersachsen der Frauen. Schaffert ist nach Hermann Gösmann (1953 bis 1962, Osnabrück), Ernst Hornbostel (1962 bis 1975, Oldenburg), August Wenzel (1975 bis 1989, Einbeck), Engelbert Nelle (1989 bis 2006, Hildesheim), Eugen Gehlenborg (2009 bis 2018, Garrel) und Günter Distelrath (2018 bis 2021, Salzgitter) bereits der siebte Niedersachse auf der Kommandobrücke des NFV.

Ehrungen
Walter Fricke ist neues Ehrenmitglied des Norddeutschen Fußball-Verbandes. Der 68-jährige Westoverledinger, der auch Vorsitzender des DFB-Jugendausschusses ist, engagiert sich seit dem Jahr 2005 im Jugendausschuss des NFV, dessen Vorsitz er im Jahr 2009 übernahm.
Goldene Ehrennadel
Mit der Goldenen Ehrennadel wurden folgende Niedersachsen ausgezeichnet: Dirk Possiwan (Sülfeld), Karen Rotter (Springe), August-Wilhelm Winsmann (Heinsen)
Silberne Ehrennadel
Die Silberne Ehrennadel erhielten folgende Niedersachsen: Peter Bartsch (Emden), Johannes Budde (Barßel), Günter Distelrath (Salzgitter), Bernd Domurat (Osnabrück), Walter Kopf (Otterndorf), Stefan Pinelli (Wolfsburg), Thorsten Schuschel (Hannover), Eckehard Schütt (Holste), Dagmar Thißen (Stade), Michael Weiner (Giesen)

Foto: NFV