Rat und Bürgermeister Schünhof sagen ukrainischer Partnerstadt weitere Hilfen und Unterstützung zu

Barsinghausen hat bislang rund 250 Geflüchtete aufgenommen, 77 Tonnen an Hilfsgütern nach Kovel geschickt und 46.000 Euro an Spenden angenommen / Bewegende Live-Schalte mit Kovels Bürgermeister Igor Chaika

BARSINGHAUSEN (ta). Das Leid der Menschen in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg sowie die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen in Barsinghausen für die Partnerstadt Kovel machten einen beträchtlichen Teil der heutigen Ratssitzung aus. Live zugeschaltet war auch Kovels Bürgermeister Igor Chaika, der seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass seine Stadt nicht zerstört werden möge. Er dankte Barsinghausen für die erfahrene Hilfe und für die Aufnahme und Betreuung von Kindern. Hilfsgüter, wie Nahrung, Medizin und Kleidung, würden weiterhin dringend benötigt, da auch die westukrainische Stadt ihrerseits Flüchtlinge aus anderen Teilen des Landes aufgenommen habe.

Bürgermeister Henning Schünhof sendete wie auch mehrere Ratspolitiker solidarische Grüße nach Kovel und sagte weitere Unterstützung zu. In wenigen Tagen werde der nächste Lkw mit Hilfsgütern starten, bislang seien schon 77 Tonnen an Gütern sowie zwei Löschfahrzeuge der Feuerwehren nach Kovel überführt worden. An Geldspenden seien bisher 46.000 Euro eingegangen – auch dieses Geld werde für Hilfsgüter verwandt. Darüber hinaus würden im zunehmenden  Maß auch Spenden von namhaften, ansässigen Unternehmen eingehen. Für die Beladung der Lkw stünden sowohl Mitarbeiter des städtischen Bauhofes als auch der Barsinghäuser Beschäftigungsinitiative bereit. Zudem habe die Stadt Barsinghausen eine Soforthilfe in Höhe von 30.000 Euro geschaffen. In Barsinghausen seien bislang schon rund 250 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen, darunter auch die Kinder aus Kovel und Odessa. Das Gros der Geflüchteten sei privat untergebracht worden (170), zudem nutze die Stadt die bestehenden Flüchtlingsunterkünfte und habe unter anderem auch Hotels angemietet. Übersetzungshilfe sowie pädagogische und psychologische Unterstützung werde angeboten, allerdings gerate das städtische Personal auch aufgrund einer 30-prozentigen Corona-Ausfallquote immer mehr an seine Grenzen. Schünhof erklärte weiter, die Flüchtlinge würden momentan von Bund und vom Land Niedersachsen nach reiner Quote auf die Kommunen verteilt und Barsinghausen rechne mit einem weiteren Zuzug, daher bereite man sich in Absprache mit Hilfsorganisationen auf eine Notfallsituation vor. Bund und Land hätten bislang auch noch keine Zusagen zur Übernahme von Kosten gemacht, kritisierte der Bürgermeister. Lilli Bischoff von der Kinderhilfe Ukraine dankte für die Hilfe und Unterstützung der Menschen in und aus der Ukraine, während der Bundestagsabgeordnete, Tilman Kuban, betonte, die Ukrainer würden gerade die Freiheit Europas verteidigen.

Foto: ta / Stadt