Recken beenden mit gewaltigem Einsatz die Negativserie

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Es dürften Zentnersteine gewesen sein, die von den Spielern der TSV Hannover Burgdorf abfielen. Nach fünf Niederlagen in Folge und dem bedrohlichen Sturz in die Nähe der Abstiegsränge bezwangen die Recken die HSG Wetzlar mit 25:24 (13:11). Martin Hanne hatte nach dem Spiel im Sky-Interview ein breites Grinsen im Gesicht. Die Schiedsrichter hatten passives Spiel angezeigt und es gab nur noch einen Freiwurf. Trainer Carlos Ortega schenkte dem jüngsten im Team das Vertrauen. Der mogelte die Kugel vorbei am Block zum entscheidenden 25:23 in die Maschen. „Das ist eine große Erleichterung gewesen. Das war unfassbar wichtig wieder Punkte zu holen“, sagte der 19-Jährige. Auch in diesem Spiel musste Trainer Carlos Ortega wieder improvisieren. Vincent Büchner und Ivan Martinovic fehlten nach ihrer Quarantäne ebenso wie Ilja Brozovic, der sich bei den Rhein-Neckar-Löwen an der Wade verletzte. Entsprechend taten sich die Hannoveraner schwer, um ins Spiel zu finden. Der Angriff war lange zu statisch und es dauerte quälend lange acht Minuten, ehe Evgeni Pevnov zum 1:3 endlich der erste Treffer gelang. Die Mannschaft ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und steigerte sich in der Deckung. Immer wenn es mit Tempo nach vorne ging, wurde es gefährlich und Filip Kuzmanovski schaffte beim 8:8 (21.) das erste Mal den Ausgleich. Die Chance zur ersten Führung vergab ausgerechnet der erneut starke Domenico Ebner, der kurz das leere Tor verfehlte. Er machte seinen Fehler postwendend gut und Evgeni Pevnov erzielte Sekunden vor der Pause doch noch das 12:11. Das war aber noch nicht das Ende der ersten Hälfte.

Nach der siebten Parade Ebners erhöhte Matteo Ehlers im Gegenstoß sogar zum 13:11-Pausenstand. Doch es blieb eng. Fabian Böhm gelang zwar das wichtige 16:14, doch auch dieses Tor konnte nicht überdecken – der Recken-Kapitän läuft seiner Form hinterher, die ihn im Januar zur WM nach Ägypten brachte. Ebner fing mit waghalsigen Ausflügen zwei Gegenstoßpässe ab, doch das Spiel wurde immer komplizierter, weil Wetzlar jetzt die Pässe an den Kreis zustellte und 22:21 (51.) in Führung ging. Ebner hatte längst seinen Platz für Urban Lesjak geräumt, der in Schlussphase zum wichtigen Faktor für die Gastgeber wurde. Mit Urgewalt holte Kuzmanovski zum 23:22 (56.) die Führung zurück und traf nach einer weiteren Glanztat Lesjaks zur Vorentscheidung.

Foto: Uwe Serreck