HANNOVER-BURGDORF (red).
Endlich wieder Handball. Nachdem das Testspiel der TSV Hannover-Burgdorf am Mittwoch bei der MT Melsungen wegen eines Corona-Falls im Funktionsteam der Gastgeber abgesagt wurde, durften die Recken am Sonntag in der Swiss-Life-Hall endlich wieder auf die Platte und absolvierten die Aufgabe mit Bravour. Gegen Zweitligist HSV Hamburg gab es am Ende einen deutlichen 42:27 (23:14)-Sieg. „Ich bin sehr zufrieden, unser Angriff war super, wir haben alles gespielt“, lobte Trainer Carlos Ortega.
Den Akteuren des Bundesligisten war sichtlich die Spielfreude anzusehen. Nach fast sechs Monaten „hatten wir Bock und wollten jeden Zweikampf gewinnen“, sagte Vincent Büchner. Obwohl Kapitän Fabian Böhm und Nejc Cehte verletzungsbedingt nur von der Seitenlinie zusahen, lief der Ball flüssig durch die Reihen der Recken. Ohne ihre gewohnten Fans auf den Rängen, ließ die Abwehr zunächst die nötige Aggressivität vermissen, so dass es bis zum 12:11 (19.) eine enge Partie blieb. Weil Neuzugang Johan Hansen („ich lasse leider zwei dicke Chancen aus“) sechs Treffer beisteuerte, setzten sich die Recken ab. Vor allem, da die Abwehr endlich das spielte, was Ortega sehen wollte.
Die Gastgeber kamen ins Gegenstoßspiel und drückten auch nach der Pause weiter aufs Tempo, so dass der Vorsprung auf 31:18 (42.) wuchs. An diesem Abstand änderte sich dann nicht mehr viel. Ortega gab allen Spielern ihre Minuten und sammelte wichtige Erkenntnisse. Filip Kuzmanovski kann natürlich noch die Fußstapfen von Morten Olsen treten, hatte aber gute Aktionen und lieferte für das erste Spiel eine sehr solide Leistung. Erfreulich: er verwandelte alle seine fünf Versuche vom Siebenmeterpunkt, ebenso wie Hansen zweimal vor der Pause – die Siebenmeterschützen sind also gefunden. Wie das Ergebnis im Hinblick auf die Saison einzuordnen ist, wird sich dann beim Turnier in Wilhelmshaven zeigen. Der sportlicher Leiter Sven-Sören Christophersen wollte das Resultat nicht überbewerten, stellte aber fest: „Wir haben wieder einen guten Teamspirit.“ Denn wird die Mannschaft brauchen, zumal offen ist, ob und wann die Fans wieder dabei sein dürfen.
Foto: Uwe Serreck