Recken fahren Heimsieg dank famoser Leistung ein

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Bitter, dass nur 213 Papp-Fans und einige Stoffteddys am Donnerstag in der ZAG-Arena dabei sein durften, denn die Fans hätten getobt. Nach ihrer besten Saisonleistung gewann die TSV Hannover Burgdorf das Heimspiel gegen Frisch-Auf Göppingen auch in der Höhe verdient mit 31:25 (14:12). Die Mannschaft von Carlos Ortega betrieb Wiedergutmachung für die schwachen Auftritte in Stuttgart und Essen. „Das war ein sehr, sehr wichtig nach den letzten Wochen, zeigte sich der Coach nach einer über 60 Minuten konzentrierten Leistung „komplett glücklich.“ Schon eine knappe Viertelstunde vor dem Ende gab es keine Zweifel mehr am Sieg, als der starke Filip Kuzmanovski den Ball in bester Morten Olsen Manier aus zehn Metern mit einem fulminanten Unterarmwurf zum 24:16 (47.) in den Winkel schweißte. „Wir wollten es diesmal früher entscheiden“, sagte Ivan Martinovic am Sky-Mikro. Das gelang perfekt. Dazu machte die Mannschaft kaum Fehler und hatte einen überragenden Urban Lesjak im Tor. Er zog die Bälle förmlich an und ließ fast zehn Minuten keinen Gegentreffer zu. Göppingen durfte danach nur noch ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben.

Am verdienten Erfolg der TSV – der erste seit dem 8. Oktober (27:23 gegen Coburg) änderte sich nichts mehr. In der ersten Hälfte war es ein komisches Spiel und das nicht nur wegen der fehlenden Fans. Nach furiosem Beginn und 20 Toren in der ersten Viertelstunde und einer 11:9-Führung, ging der Spielfluss verloren, auch weil sich beide Abwehrreihen steigerten. Weil die Recken Göppingens Torjäger Sebastian Heimann in der Folge aus dem Spiel nahmen, hatte Frisch-Auf keine Ideen, bekam aber immer wieder adventliche Siebenmetergeschenke, da die Herren an der Pfeife die Fouls von Göppingens Kreisläufer Kresimir Kosina ein ums andere Mal belohnten. Den ersten Strafwurf gab es in der 3. Minute. Marcel Schiller traf nur den Pfosten und Ilja Brozovic netzte im Gegenzug nach einem feinen Dreher zum 2:0. In normalen Zeiten hätten die Fans schon jetzt getobt, so machten nur einige Ehrenamtliche mit ihren Trommeln Stimmung. Auf dem Feld ging es dafür munter weiter. Im Gegensatz zu den Spielen in Stuttgart und Essen machten die Hannoveraner wenig Fehler und bestraften die von Göppingen, wobei Kuzmanovski das Tempospiel antrieb. Der einzige Makel waren vor der Pause zwei von Johan Hansen kläglich vergebene Siebenmeter. Zuviel für die Hallenuhr, die sich nach dem Wechsel weigerte zu laufen. Die Recken ließen sich davon aus der Ruhe bringen und mit einem Strahl unter die Latte erhöhte Ivan Martinovic auf 19:14 (37.). Wieder nahm der Göppinger Trainer die frühe Auszeit, musste aber mit ansehen, wie seine Mannschaft praktisch nicht mehr an Urban Lesjak vorbeikam. Wenn es läuft, geht bekanntlich alles. Schlusswort des sportlichen Leiters Sven Sören Christophersen: „Man hat sofort eine Präsenz gemerkt. Das tut gut heute.“

Foto: Uwe Serreck