Recken fühlen sich bei Niederlage verpfiffen

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Im letzten Heimspiel vor der Winterpause kassierte die TSV Hannover-Burgdorf eine 32:34 (18:18)-Niederlage gegen Göppingen. Nachdem Jannes Krone das 29:31 (57.) markierte, brachte Domenico Ebner die Halle mit einer Monsterparade zum Kochen. Es keimte Hoffnung auf die Wende, die der nächste Pfiff zerstörte. Wieder sahen die Schiedsrichter ein Foul und Nationallinksaußen Marcel Schiller nutzte das Siebenmetergeschenk zum vorentscheidenden 29:32. Trainer Christian Prokop wollte darauf im Sky-Interview nicht weiter eingehen: „Wir waren mit einigen Entscheidungen unzufrieden und haben es nicht geschafft, den Fokus auf unser Spiel zu legen.“ Die 2500 Fans wurden deutlicher, denn längst tönten gellende „Schieber, Schieber“-Rufe und Pfiffe durch die ZAG-Arena. Nachdem Ilja Broziovic in der 54. Minute mit einem harmlosen Versuch auf das verwaiste Gästetor das 29:30 verschenkte gab es etliche fragliche Pfiffe gegen die Gastgeber. Ilja Brozovic bekam zwei Minuten, obwohl sein Gegenspieler ausrutschte und Johan Hansen, der protestierte, musste (zurecht) mit auf die Strafbank.

Die Stimmung war längst aufgeheizt, nachdem Hannes Feise kurz zuvor glatt Rot gesehen hatte. Ein Foulspiel war selbst in der Zeitlupe der Sky-Übertragung nicht erkennbar. Zur Wahrheit gehört aber, dass Hannover den Gäste vor der Pause unnötig stark machte. Der Rückraum war gegenüber der Niederlage am Samstag in Hamburg wie verwandelt. Der Ball lief flüssig durch die Reihen. Filip Kuzmanovski und Ivan Martinovic trafen aus allen Lagen und wenn Göppingen es schaffte, die Lücken in der Mitte zu schließen, gab es Platz für Rechtsaußen Johan Hansen. Beim 15:9 (20.) nahm Gästetrainer Harmut Mayerhoffer früh die zweite Auszeit. Danach war aus dem Nichts war der Schwung dahin. Mit leichten Ballverlusten wurde Frisch Auf zu Gegenstößen eingeladen und obwohl auch Prokop („Wir verlieren die Verantwortung für den Ball und haben keinen Stabilisator im Spiel“) ebenfalls das zweite Mal für 60 Sekunden Redebedarf hatte, lag seine Mannschaft plötzlich 16:17 (28.) zurück. Auch nach Wiederanpfiff wirkten die Gastgeber wie gelähmt. Der Tabellenfünfte erhöhte auf 22:19 (35.) und durch den früheren Burgdorfer Till Hermann sogar die Chance auf eine Vier-Tore-Führung. Glück, dass der Ball an die Latte klatschte. Der Weckruf für die Recken, die durch Johan Hansen drei Minuten später ausglichen. Göppingen blieb unbeeindruckt und setzte sich wieder 28:26 (45.) ab, weil die Recken wieder hektisch wurden. Mit drei Paraden verhinderte der eingewechselte Domenico Ebner sogar einen höheren Rückstand. Nejc Cehte beendete dann acht torlose Minuten mit dem 27:28 (51.). Doch kippen konnten die Recken die Partie nicht mehr.

Foto: Uwe Serreck