Recken kassieren gegen den Favorit aus Flensburg die erste Saisonniederlage

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Die TSV Hannover Burgdorf musste sich zum ersten Mal in dieser noch jungen Saison geschlagen geben. Nach dem perfekten Start mit Siegen gegen den SC DHfK Leipzig und beim Bergischen HC verloren die Recken am Samstag mit 25:35 (13:17) gegen die SG Flensburg/Handewitt. „Man hat gesehen, dass sich die SG sehr intensiv auf uns vorbereitet hat. Wir haben gerade am Anfang nicht die nötige Aggressivität und Kompaktheit aufs Feld gebracht. Am Ende hat die abgezocktere und engagiertere Mannschaft verdient gewonnen“, sagte Trainer Christian Prokop. Der Meisterschaftskandidat war ein anderes Kaliber, als zuletzt der BHC, aber die Recken machten es der Mannschaft von Maik Machulla in der ersten Hälfte mit technischen Fehlern und schlechten Würfen –ein halbes Dutzend verfehlte das Gehäuse – zu leicht und lagen 2:5 (8.) zurück.

Wenn es Chancen gab, schlug Hannover kein Kapital – Johan Edvardsson ballerte einen Gegenstoß über die Latte und verpasste nach einer Viertelstunde das 7:7. Die Gäste bestraften das eiskalt, lagen Sekunden später wieder 9:6 vorn und zogen in der 25. Minute sogar auf 15:9 davon. Erst nach der zweiten Auszeit Prokopsd bekam die Abwehr Zugriff. Lohn war das 13:16 durch Max Gerbl. Ärgerlich, dass Franz Semper mit dem Pausenpfiff noch der 17. SG-Treffer gelang. Hannover verschlief zwar den Start in Durchgang zwei und kassierte zwei schnelle Treffer, doch die Mannschaft biss sich ins Spiel. Nach zwei Paraden von Domenico Ebner verkürzte der starke Renars Uscins auf 16:19 (34.). Jetzt war Feuer im Spiel und auf den Rängen. Erst Recht, als die Schiedsrichter nach Foul an Hannes Feise statt Siebenmeter und Zeitstrafe auf Ballbesitz Flensburg entschieden (37.). Quittiert von gellenden „Schieber, Schieber“-Rufen. Der Unterschied – Flensburg ließ sich nicht beeindrucken, während Hannover weiter beste Chancen vergab, wie bei der Doppelchance von Johan Edvardsson und Vincent Büchner. Eine Viertelstunde vor Schluss war die Partie beim 19:26 entschieden, und die etwa 70 Gästefans waren längst im Feiermodus. Immerhin – danach beendete Neuzugang Vlad Kulesh seine Torflaute und zeigte warum ihn die Recken aus Kielce geholt hatten. Am Ende war das Ergebnis etwas hoch, aber kein Beinbruch, denn der Titelanwärter ist in dieser Form eine Nummer zu groß.

Fotos: Uwe Serreck