Recken schlagen die Löwen nach packendem Spiel

HANNOVER-BURGDORF (red).

Beim letzten Treffer rannten sich Hannes Feise und Marius Steinhauser fast über den Haufen. Letztlich hatte der Kapitän der TSV Hannover Burgdorf den Ball und erzielte den letzten Treffer eines packenden Spiels gegen die Rhein Neckar Löwen. Sekunden später begann die Party in der rappelvollen ZAG-Arena. Während die Mannschaft mit 9900 Fans den verdienten 35:30 (14:14)-Sieg feierte fehlte nur einer: Kreisläufer Justus Fischer musste zum Dyn-Interview und bekam das Lachen nicht aus dem Gesicht: „Zu Hause sind wir unglaublich stark. Die Halle war wieder voll, das pusht uns unglaublich.“

Die Partie begann sehr hektisch mit Fehlern auf beiden Seiten. Renars Uscins traf zum 4:3 (7.), doch Marius Steinhauser verballerte anschließend einen Siebenmeter. Statt 5:3 hieß es drei Minuten später 4:6. Die Recken suchten im Angriff weiter ihren Rhythmus. Der starke Joel Birlehm verhinderte nach einer Viertelstunde den möglichen Drei-Tore-Rückstand. Der Spielfluss fehlte, dafür stimmten Kampf und Willen. Justus Fischer („wir haben wieder ordentlich Abwehr gespielt und halten uns an den Matchplan“) schnappte sich einen Abpraller und verkürzte in der 18. Minute auf 7:8. Das Spiel blieb eine wilde Fahrt, Mitte der ersten Hälfte mit Vorteilen für Hannover. Nach drei vergebenen Gegenstoßchancen nutzte Steinhauser die vierte zum 10:9 (20.). Bis zum Seitenwechsel setzten die Torhüter die Akzente. Das 14:14 nach den ersten 30 Minuten leistungsgerecht.

In der Pause stellte Prokop um und brachte Marian Michalczik. Der entscheidende Schachzug. Die nächsten beiden Treffer bereitete der Spielmacher genial vor. Dann kam auch endlich ein Gegenstoßpass an. Marius Steinhauser nutzte die Vorlage zum 20:17 (40.). Nach dem nächsten tollen Pass erhöhte Fischer auf 21:17. Der Jubel der Fans ließ gefühlt das Dach wegfliegen. Fischer wurde bei der Aktion gefoult und tat in der Überzahl zweimal das, was er am liebsten tut – den Anwurf im leeren Tor versenken. Die Partie wurde immer rasanter. Hannover hatte aber auf jeden Treffer der Löwen eine schnelle Antwort. Weil Birlehm nichts mehr zu fassen bekam, löste in Simon Gade gab. Er parierte gegen Patrick Groetzki und Hannes Feise stellte auf 29:24. Mit seinem zehnten Treffer stellte der überragende Justus Fischer beim 31:25 sechs Minuten vor dem Abpfiff das erste Mal auf plus sechs. Wenig später begann die Party.