Recken setzen ihre Talfahrt gegen Wetzlar fort

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Die TSV Hannover Burgdorf setzt ihren Negativlauf in der Bundesliga fort. Vor 4902 Zuschauern in der ZAG-Arena, verlor die Mannschaft mit dem 30:33 (18:14) gegen die HSG Wetzlar ein Spiel, das sie vor der Pause hätte entscheiden können. Obwohl die Anfangsphase den Gästen gehörte, die mit dem Schwung des 32:31-Pokalsieges in Kiel nach sieben Minuten 6:4 führten, war zu spüren, dass die Recken Wiedergutmachung für die Blamage in Bietigheim wollten. Die Mannschaft von Christian Prokop kämpfte mit Leidenschaft um jeden Ball und ging durch Martin Hanne mit 8:7 (12.) in Führung. Torhüter Dario Quenstedt gelang vor der Pause nur eine Parade, doch viele Bälle kamen in der Folge nicht mehr durch.

Durch viele Ballgewinne gab es etliche Gegenstöße. Justus Fischer nutzte einen davon zum 13:8 (18.). Die Recken blieben auch im Rückzug aufmerksam. Branko Vujovic fing einen Pass ab und bediente erneut Fischer, der auf 17:10 (26.) erhöhte. Prokop brachte dann Titen Strmljan für Marian Michalczik. Mit der Einwechslung des Mittelmanns ging der Schwung im Angriff verloren. Weil obendrein Hannes Feise das leere Tor nicht traf, ging es nur mit plus vier in die Pause. Zu knapp für den Verlauf des ersten Durchgangs. Das sollte sich nach Wiederanpfiff rächen: Wetzlar erzielte die ersten beiden Treffer. Prokop reagierte und brachte im Tor Simon Gade für den glücklosen Quenstedt. Der hielt gleich den ersten Ball, doch dafür bröckelte die Offensive. Hannes Feise und Justus Fischer vergaben freistehend und die Partie war bei 20:19 wieder offen. Unglaublich, was die Recken jetzt verballerten. Branko Vojovic erhöhte das Polster trotzdem wieder auf 23:20 (44.).

Die Nerven beruhigte das nicht. Im Gegenteil – der Faden riss und zwei fatale technische Fehler schenkten Wetzlar die 24:23-Führung. Vorne ging jetzt nichts mehr, doch zumindest auf die Deckung war Verlass und Ilja Brozovic glich wieder zum 25:25 (52.) aus. Eine Zeitstrafe gegen Marian Michalczik brachte dann die Entscheidung. Ohne ihren Denker und Lenker agierte Hannover kopflos. Rätselhaft, warum Prokop in der Crunchtime wieder Strmljan auf das Feld schickte. Wetzlar bestrafte das mit drei Toren zum vorentscheidenden 25:28 (55.). Auch die Unterstützung aus dem Tor fehlte. Vier Paraden am vergangen Freitag in Melsungen und diesmal sechs. Viel zu wenig, um ein enges Spiel in der Bundesliga zu gewinnen.

Fotos: Uwe Serreck