Recken-Sieg gegen Minden nährt die Hoffnung auf die Euro League-Teilnahme

HANNOVER-BURGDORF (red). 

6531 Zuschauer in der ZAG-Arena zählten die letzten Sekunden des Heimspiels im Countdown herunter. Dann war 32:19 (15:9)-Sieg der TSV Hannover Burgdorf unter Dach und Fach. Nach dem verdienten Applaus für zwei wichtige Punkte im Kampf um Europa wurde es bei der Verabschiedung der scheidenden Spieler emotional. Zunächst einmal bedankte sich Geschäftsführer Eike Kohrsen bei den Fans: „Die Mannschaft ist immer besser geworden, je mehr gekommen sind.“ Das i-Tüpfelchen, sprich die Rekordmarke von 100.000 verkauften Karten wurde um einige wenige 100 verpasst. Bastian Roschek, Evgeni Pevnov, Domenico Ebner und Eigengewächs Veit Mävers verlassen Hannover. Begleitet vom rhythmischen Applaus der Zuschauer flossen dabei etliche Tränen. Zum Spiel: Es begann perfekt.

Ebner entschärfte gleich einen Siebenmeter und heizte damit die Stimmung an, die Branko Vujovic und Marius Steinhauser jeweils im Gegenstoß mit ihren Toren zum 2:0 nach drei Minuten befeuerten. Die Gastgeber konnten den Schwung aber nicht mitnehmen. Im Gegenteil – der Angriff war kein Vergleich zum Sieg am Sonntag in Flensburg. Einzelaktionen wechselte sich mit technischen Fehlern ab und nach zehn Minuten führten plötzlich die Gäste mit 5:3. Allein beim starken Ebner (zehn Paraden in der ersten Hälfte), der mit „Ebo, Ebo“- Sprechchören gefeiert wurde, durften sich die Recken bedanken, dass der Rückstand nicht höher ausfiel. Trainer Christian Prokop nahm die frühe Auszeit. Veit Mävers traf zum 5:5 (13.), doch das Offensivspiel blieb überhastet. Zum Glück für Hannover blieb auch Minden harmlos und nach 20 Minuten lief es endlich besser. Erneut Mävers erhöhte auf 9:7 und es ging mit einer 15:9-Führung in die Kabine.

Auch nach Wiederanpfiff wurde das Spiel nicht besser, aber der Vorsprung hielt und der Heimsieg nahm allmählich Gestalt an. Bester Mann blieb Domenico Ebner, der auch eine Viertelstunde vor Schluss noch eine Fangquote von mehr als 50 Prozent aufwies. Minden ging dagegen mehr und mehr die Luft aus und spätestens nach dem Treffer von Max Gerbl zum 23:13 (45.) ging es nur noch um die Höhe des Ergebnisses. Der leicht mögliche höhere Sieg wurde leider verpasst, so dass nun am Sonntag in Stuttgart unbedingt ein Punkt her muss, um die Euro League zu schaffen.

Fotos: Uwe Serreck