Recken verpassen Heimsieg und Sprung an die Tabellenspitze

HANNOVER-BURGDORF (red).

Heimspiele der TSV Hannover Burgdorf garantierten bisher Spannung Drama und vor allem Siege. 9900 Zuschauer in der wieder ausverkauften ZAG-Arena hatten Lust auf den Heimsieg Nummer 13. Daraus wurde nichts. Nach ihrer schlechtesten Leistung vor eigenem Publikum verloren die Recken mit 30:36 (15:18) gegen Frisch Auf Göppingen und verpassten den Sprung an die Tabellenspitze. „Ein schwerer Rückschlag für uns“, zeigte sich Marian Michalczik nach dem Spiel bitter enttäuscht. Dabei wollten die Recken nach dem Patzer der Füchse unbedingt wieder auf Platz eins. Hannover startete bissig. Zwei Parade von Joel Birlehm und ein Hattrick von Kapitän Marius Steinhauser sorgten für die 3:2-Führung (3.) Göppingen steckte nicht zurück. Bis zum 10:10 entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Das Problem war aber der Ausfall von Justus Fischer. Der Innenblock erinnerte meist an einen Schweizer Käse. Immer wenn die Abwehr doch einmal einen Ball eroberte, wurde die Kugel postwendend wieder verschenkt. Die zweite Problemzone an diesem Tag: die viel zu hohe Zahl der technischen Fehler ohne Not.

Mitten der ersten Hälfte schien es besser zu werden. Nach Ballgewinnen machte Hannover konsequent Tempo. Steinhauser erhöhte mit dem nächsten Hattrick in der 21. Minute auf 13:11. Wie aus dem Nichts gab es den Bruch. Im Angriff häufte sich die Zahl der Ballverluste und überhasteten Abschlüsse. Selbst in Überzahl wurde der Ball verdaddelt.

Wie verwandelt kamen die Recken aus der Kabine. Endlich packte die Abwehr zu, zwei Ballgewinne nutzte Steinhauser im Gegenstoß zu 19:19 (33.). Keine 60 Sekunden ging Vincent Büchner auf die Reise, wurde unsanft von David Schmitt gestoppt. Nach Videobeweis verzichteten die Schiedsrichter auf die Rote Karte. Quittiert von gellenden Pfiffen. Steinhauser vergab aber den Siebenmeter. Die Schlüsselszene der Partie. Sekunden später verballerte Martin Hanne freistehend und das Momentum war wieder verpufft. Göppingen war wenig später wieder 25:22 (42.) in Front. Das Spiel war in dieser Phase eine Kopie des ersten Durchgangs. Hannover haderte mit vielen strittigen Pfiffen und verlor die Bälle. Göppingen blieb dagegen unbeeindruckt und erhöhte zehn Minuten vor dem Ende vorentscheidend auf 29:24. So war es schließlich einer dieser viel zitierten gebrauchten Tage und vor allem eine große verpasste Chance.

Bericht: Uwe Serreck