Regionsfeuerwehr übt die Bekämpfung eines Waldbrandes

REGION HANNOVER/BAD PYRMONT (red).

Kürzlich führte die Regionsfeuerwehrbereitschaft 2 ihre diesjährige Übung durch. Ausgangslage war ein Waldbrand im Stadtgebiet Bad Pyrmont. Die örtlichen Feuerwehren waren bereits im Einsatz und forderten überörtliche Hilfe aus der Region Hannover an. Der Führungszug mit der Bereitschaftsführung, dem ELW 2 und 2 Kradmeldern, startete bereits um 5:15 Uhr in Richtung Schadengebiet. Der Rest der Bereitschaft sammelte sich zugweise an der FTZ Ronnenberg und stellte um 6 Uhr die Marschbereitschaft her. Im geschlossenen Verband ging es dann über die B217 und B1 zum Bereitstellungsraum, auf dem Festplatz Holzhausen. 3 Kradmelder sicherten hierbei Kreuzungsbereiche und Auffahrten, um eine unterbrechungsfreie Anfahrt zu gewährleisten. Der Führungszug stellte vor Ort die Einsatzbereitschaft des ELW2 her. Die Bereitschaftsführung wurde von der örtlichen Einsatzleitung in die Lage eingewiesen und begann mit den ersten Planungen. Die beiden Kradmelder erkundeten das zugewiesene Einsatzgebiet, Anfahrtwege und Wasserentnahmestellen.

Nach Ankunft der Bereitschaft in Holzhausen, erfolgte die Einweisung der Zugführer in die Lage und die Verteilung der Einsatzaufträge. Zur weiteren Erkundung und Unterstützung der Einsatzleitung, kam ein Drohnenteam aus dem Brandabschnitt 4 in allen Einsatzabschnitten zum Einsatz. Der erste Zug wurde zur Unterstützung der Pyrmonter Kräfte oberhalb der Sennhütte eingesetzt, um eine Brandausbreitung in östlicher Richtung zu verhindern. An einer geeigneten Stelle wurde ein Wasserbehälter mit 10000 Litern Fassungsvermögen aufgestellt. Zwei Fahrzeuge entnahmen hier Wasser und versorgten mehrere Trupps bei der Brandbekämpfung im Wald. 4 Tanklöschfahrzeugen befüllten im Pendelverkehr den Behälter. Dabei musste von der Wasserentnahmestelle für diesen Einsatzabschnitt bis zum Behälter eine Strecke von 3,8 Kilometern und ein Höhenunterschied von ca 260m gefahren werden. Für die An- und Abfahrt waren, soweit möglich, getrennte Wege festgelegt. Der 5. Zug (Spezielle Fähigkeiten, Vegetationsbrandbekämpfung und Hochwasserschutzsystem) wurde direkt zur Brandbekämpfung im westlichen Bereich eingesetzt. Auch hier wurden Wasserbehälter zur Löschwasserentnahme aufgestellt.

Der 4. Zug (Wasserförderung) hatte die Aufgabe die Wasserversorgung für diesen Einsatzabschnitt aufzubauen. An einem Teich wurden 2 Pumpen in Stellung gebracht. Die beiden Schlauchwagen aus Seelze und Ronnenberg verlegten jeweils eine 1600 m lange Schlauchleitung. Um das Wasser über Höhenunterschied von 200m fördern zu können, mussten 2  Verstärkerpumpen in die Leitungen eingebaut werden. Am Ende wurde das Wasser wieder in einen Behälter gefüllt. Die letzten 1000 m wurden wieder im Pendelverkehr mit wasserführenden Fahrzeugen des 5. Zuges durchgeführt. Bei dem Versuch sich vor dem angenommenen Brand in Sicherheit zu bringen, verunfallten einige Forstarbeiter. Ihr Anhänger stürzte um und sie wurden unter Holzstämmen eingeklemmt. Der 2. Zug (Technische Hilfeleistung) bekam die Aufgabe sie zu befreien. Um den Weg zu den Verunfallten frei zu bekommen, musste ein umgestürzter Baum mit einer Motorsäge beseitigt werden. Nach Abschluss der Rettungsmaßnahmen wurde der umgekippte Anhänger mit einem Mehrzweckzug aufgerichtet. Der 3. Zug hatte bereits morgens am Sammelplatz die Bereitschaft mit Lunchpaketen und Kaffee versorgt. Am Feuerwehrhaus Holzhausen wurde dann eine Verpflegungsstelle aufgebaut. Alle an der Übung beteiligten ca 230 Einsatzkräfte, bekamen ein warmes Mittagessen und Getränke.

Bei der kurzen Nachbesprechung dankte der ausscheidende Brandabschnittsleiter Eberhard Schmidt den Stadtfeuerwehr Bad Pyrmont für die Ausarbeitung und Vorbereitung der Übung. Die gesetzten Übungsziele wurden erreicht. Da es seine letzte Bereitschaftsübung war, bedankte Schmidt sich für die gute Zusammenarbeit, in seiner Zeit als Bereitschaftsführer. Im Nachgang wird wird jetzt das Konzept und die Ausstattung des neu aufgestellten 5. Zuges (Spezielle Fähigkeiten, Vegetationsbrandbekämpfung und Hochwasserschutzsystem) analysiert. Hier fehlt es zur Zeit noch an spezieller Ausstattung, um Vegetationsbrände schnell in den Griff zu bekommen. Entsprechendes Gerät und Fahrzeuge sollen in den nächsten Jahren beschafft werden.

Fotos: Feuerwehr