Insbesondere das illegale Querfeldeinfahren der Mountainbiker soll unterbunden werden
DEISTER (ta). Seit vielen Jahren wurde über Mittel und Wege diskutiert, wie man das illegale Mountainbiking im Deister abseits der normalen Waldwege in den Griff bekommen kann. Die Zahl der illegal errichteten Trails ist insbesondere in den letzten sechs Jahren explosionsartig angestiegen – dabei wurden nicht selten Bäume beschädigt oder gar ganz abgesägt, um für ein fragwürdiges Verständnis von Naturerlebnis freie Fahrt zu haben. Im Ergebnis sind als Folgen großflächige Erosionen im Waldboden sowie verschreckte und vertriebene Tiere zu beklagen. Hinzu kommen noch zahlreiche verärgerte Wanderer, die sich von den dicht vorbeirasenden Mountainbikern gestört fühlen.
Für die wahren Freunde des Deisters besteht aber nun berechtigte Hoffnung, dass das wilde Treiben eingeschränkt und Straftäter sanktioniert werden, denn in der gestrigen Sitzung der Regionsversammlung wurde auf Antrag von SPD und Bündnisgrünen für 2024 eine zusätzliche, zweite Rangerstelle für den Deister beschlossen. Und eventuell kommt in 2025 noch eine dritte ordnungsrechtliche Personalstelle hinzu, denn es soll im kommenden Jahr geprüft werden, wie sich die Entwicklung darstellt und dann gegebenenfalls eine dritte Außendienststelle der Region Hannover etabliert werden.
Schon vor über 15 Jahren hatten Naturschützer Ranger für den Deister gefordert. Nun kommt die Sache mit reichlich Verspätung endlich ins Rollen, damit das illegale Downhill-Fahren unterbunden wird. Auch die heimischen Waldbesitzer haben schon lange Maßnahmen gegen die Hobbysportler eingefordert. Zur Erinnerung: Die Förster haben keine ordnungsrechtlichen Befugnisse, wie beispielsweise die Polizei. Das sieht bei Rangern schon ganz anders aus. Die Region Hannover hatte auf Nachfrage zudem mitgeteilt, dass auch die illegalen Trails der MB-Szene zurückgebaut werden sollen.
Fotos: ta