Reine Trockenübungen beim Lehrschwimmbecken sind nicht wirklich der Hit

Wolfgang Meier vom Trägerverein: Für eine zeitnahe Wiedereröffnung ist jetzt keine umfassende Sanierung, sondern nur die Entfernung der Hängedecke nötig / Appell an Rat und Verwaltung

So sehen momentan die Trocken-Schwimmübungen des SCB-Nachwuchses aus. Die Kinder wollen endlich wieder „richtig“ Schwimmen.

BARSINGHAUSEN (ta). Wolfgang Meier, Vorsitzender des Trägervereins Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule, appelliert an die Stadtverwaltung und die Ratspolitik, eine zeitnahe Wiedereröffnung des Beckens zu ermöglichen. „Zu unseren Nutzergruppen gehören Grundschulen, mehrere Vereine, ein Kindergarten, die Naturfreunde, Migranten und natürlich der Schwimmclub Barsinghausen. Aufgrund der aktuellen Situation kann der SCB-Nachwuchs hier nur Trockenübungen absolvieren. Zum Erlernen des Schwimmens gehört aber nun einmal Wasser in einem Bad.“ Dass das Lehrschwimmbecken (LSB) geschlossen sei, hänge zum einen mit einem Dachschaden zusammen, der am 14. Februar vergangenen Jahres durch einen heftigen Sturm entstanden sei. Wegen der nötigen Reparaturen habe er sich mit einer ganzen Reihe von Anfragen an die Stadt gewandt, ohne dass irgendwas passiert sei. Durch dieses Nichtstun habe sich die Situation sogar noch verschlimmert, schildert Meier. Feuchtigkeit sei in die Wand eingedrungen. Jetzt werde das Dach endlich mit neuer Teerfolie ausgebessert, aber der eigentliche Grund für die Schließung des LSB sei damit nicht behoben, denn schon im Jahr 2017 habe der TÜV moniert, dass Schrauben, die für die Halterung der Hängedecke wichtig seien, verrostet seien. Dem Trägerverein sei damals dieses TÜV-Gutachten gar nicht bekannt gewesen, trotzdem habe die Stadt, die den Inhalt des Gutachtens gekannt habe, den Vertrag mit dem Verein für den Betrieb des LSB verlängert. Nun habe es eine erneute Begutachtung durch den TÜV gegeben – hier stehe das Ergebnis noch aus. Die jetzige Argumentation der Stadt, dass für eine umfassende Sanierung des Bades 1,8 Millionen Euro nötig wären, kann Meier nicht nachvollziehen. „Die vielen Einzelmaßnahmen im Sanierungsplan der Stadt sind jetzt zeitnah gar nicht das Wichtigste. Der Einbau einer neuen Lüftung kann auch später erfolgen. Für eine baldige Wiederaufnahme des Betriebs muss vor allem die alte Hängedecke entfernt werden, was nach meinen Informationen nur einige Tausend Euro kosten würde. Die Reparatur des Daches wird gerade zügig erledigt. Wünschenswert wäre darüber hinaus noch eine energetische Sanierung der Außenwand“, erklärt Meier die Lage. Wenn jetzt von einer 1,8 Millionen Euro-Investition gesprochen werde, werde ein falsches Bild vom Zustand des Lehrschwimmbeckens vermittelt, kritisiert Meier. Dem Trägerverein gehe es darum, das Becken zum Schulstart nach den Sommerferien wieder öffnen zu können, dafür werde eine praktikable Lösung der Verwaltung gebraucht.

„Die uralte Hängedecke muss rausgerissen werden, damit hier wieder Schwimmbetrieb möglich ist“, erklärt Wolfgang Meier vom Trägerverein.

Foto: ta