„Respektieren Sie die Argumente der Schüler, Eltern und Lehrer“

Zum Thema Wilhelm-Stedler-Schule hat Heiner Koops einen Leserbrief geschrieben

BARSINGHAUSEN (red). „Sehr geehrte Verwaltungsleitung, sehr geehrte Ratsmitglieder! Der von einigen Parteien sowie von der Verwaltung favorisierte Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule an der Schulstraße ist eine weitreichende Entscheidung, die nicht nur die Schule betrifft. Die Verlegung der WSS bedeutet mehr als die Entscheidung einer neuen Pflasterung in der Innenstadt. Deshalb ist es umso verwunderlicher, dass die Argumente und Bedenken vieler Bürger nicht ernst genommen und mit Respekt diskutiert werden. Die Ablehnung des Umzugs von einem großen Teil der Barsinghäuser Bürger zeigt sich für mich durch eine Vielzahl von Unterschriften, diversen einheitlichen Leserbriefen und konkreten Einwohnerbedenken bei den Schulausschusssitzungen. Das einzige gewichtige Argument der Verwaltung für einen Umzug, das in der Schulausschusssitzung am 29.01. genannt wurde, sind zusätzliche Kosten für eine Containerunterbringung der Schüler während eines Neubaus am aktuellen Standort. Dieser Punkt gilt in meinen Augen nicht, weil die Schüler der WSS aufgrund des unzureichenden Gebäudebrandschutzes bereits im Jahr 2020/21 nicht mehr im jetzigen Gebäude unterrichtet werden dürfen und deshalb voraussichtlich noch vor einem wo auch immer stattfindenden Neubaubeginn sowieso in Container ziehen müssen. Die Argumente der Verwaltung waren in meinen Augen durchweg schwach und wenig fundiert. Wie kann man auf Basis so unzureichender Kenntnisse und Lösungsvorschläge für die entstehenden Fragen hier mit gutem Gewissen ein Votum abgeben? Wie kann man eine Entscheidung treffen, wenn es angeblich noch keine konkreten Planungen für das dann frei werdende Gelände gibt? Und wie können gewählte Bürgervertreter einiger Parteien die Argumente der Bürger dermaßen ignorieren und sich einer Diskussion verschließen? Herr Dr. Wolf, auch wenn Sie versichert haben, dass die Entscheidung noch offen und erst nach Abwägung aller Argumente demokratisch gefällt wird, frage ich mich als Bürger, was Unterschriften, Leserbriefe, belastbare Argumente oder Schülerproteste noch für eine Kraft haben, wenn zu befürchten ist, dass die Entscheidung für einen Neubau an der Schulstraße schon längst intern abgestimmt ist! Wenn aufgrund des florierenden Internethandels die Bürger nicht mehr in der Fußgängerzone einkaufen, ist das nicht die Schuld der Stadt. Wenn aber die Belebung der Innenstadt durch wegbleibende Kinder und Eltern noch geringer wird, den etablierten Händlern durch zusätzliche Geschäfte das Leben schwer gemacht wird und Wohnbebauung eine Begrenzung von Stadtfest oder anderen Veranstaltungen zur Folge hätte, sehe ich eine Mitschuld der Verantwortlichen in der Politik und Verwaltung. Wir sollen als Bürger Anregungen für den Innenstadtbereich geben?

  • Öffentliche Einrichtungen wie Rathaus, Grundschule, Kita, Bücherei, Kloster, Kirche und MSA Platz bilden eine gewachsene Einheit in unserer Innenstadt. Das macht auch zukünftig Sinn!
  • Wie wäre es mit einer Touristeninformation im Zentrum?
  • Der Platz vor der WSS hat einen wunderschönen Baumbestand, den es als kleine grüne Oase zu erhalten gilt. Man könnte diesen Bereich z.B. als Spielpark mit Sitzgelegenheiten aufwerten.

Geehrte Ratsmitglieder, bedenken Sie die kritische Haltung unserer Geschäftsleute. Respektieren Sie die Argumente der Schüler, Eltern und Lehrer bzgl. der Nachteile bei einem Umzug. Würdigen Sie die Bürgermeinung. Entscheiden Sie sich für eine Grundschule im Zentrum, gerne mit einem integrierten Bürger-Mehrzweck-Ratssaal.“

Heiner Koops, Barsinghausen

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