Risse im Mauerwerk: Bei der St. Blasiuskirche beginnen demnächst die Bauarbeiten

GROßGOLTERN (gk).

Eine umfangreiche Sanierung des rissigen Mauerwerks an der evangelisch-lutherischen St. Blasiuskirche soll in wenigen Monaten beginnen. Darüber informierte Kirchenvorstandsmitglied Stefan Loth Deister Echo während des Weihnachtsmarktes. Seit etlichen Jahren zeigen sich Risse im Mauerwerk im Innen- und Außenbereich. Loth, der seit 2012 dem Kirchenvorstand angehört, berichtete, dass sich der Schaden in den letzten Jahren verstärkt hätte. Seit drei Jahren habe man sich intensiv um Mittel für die Sanierung bemüht. Nun liege die Zustimmung der Landeskirche für die außerordentliche Maßnahme vor. Der Kirchenkreis beteilige sich ebenfalls finanziell. Genaue Summen könne man aber noch nicht mitteilen.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude sei von Fachleuten begutachtet worden. Die Trockenheit der vergangenen Jahre könne ein Grund für die Rissbildung sein. Ursache könne aber auch „ein drückender Dachstuhl“ sein. Der Beginn der Sanierung richte sich nach der Wetterlage.

Die geräumige Saalkirche wurde von 1750 bis 1754, nach einem Entwurf von Georg Friedrich Dinglinger, erbaut. Die massiven Holztüren sind auf 1750/51 datiert. Die genauen Umstände, was mit dem ursprünglichen Gebäude geschah, sind nicht bekannt.

Der quadratische Kirchturm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er ruht auf einem hohen Sandsteinsockel. Das Glockengeschoss ist in seiner ursprünglichen Form nicht mehr erhalten. Während des 30-jährigen Krieges, bekanntlich von 1618 bis 1648, haben die Heerscharen des obersten Feldherrn Johann Tserclaes von Tilly im unteren Geschoss ein Feuer gelegt, so dass die ins Obergeschoss geflohenen mehr als 30 Ortsbewohner erstickten.


Fotos: Gerheide Knüttel