BARSINGHAUSEN (red).
„Hecken sind wichtige Brut- und Rückzugsorte für zahlreiche Vögel und Kleinsäuger. Sie schützen Tiere vor Prädatoren und vor Wind und Kälte. Haselnuss-, Hagebutten-, Schlehen-, Brombeerhecken u. dergleichen bieten vielen Tieren außerdem Nahrung.“ Mit dieser Aussage meldet sich die Naturschützerin Hannelore Owens zu Wort. Aus ihrer Sicht wäre es wünschenswert, beim Pflanzen von Bäumen, Hecken und Sträuchern das Wachstum dieser Pflanzen zu bedenken und einen dementsprechend größeren Abstand zur Grundstücksgrenze zu halten. „Damit könnte auch so mancher Nachbarschaftsstreit vermieden werden“, weiß Owens aus Erfahrung während ihrer Amtszeit als Vorsitzende des NABU Barsinghausen zu berichten und weist dabei auf das Niedersächsische Nachbarrechtsgesetz hin.
Die Naturschützerin bittet, einen Rückschnitt zu dieser Jahreszeit nur dann vorzunehmen, wenn dieser absolut notwendig sei und dabei solle man dann besonders rücksichtsvoll vorgehen, weil zu diesem Zeitpunkt einige Vogelarten noch eine Zweitbrut aufziehen können. Daher solle man zunächst vorsichtig nach Nestern Ausschau halten. „Das ist allerdings schwierig, denn Vögel bauen ihre Nester möglichst so versteckt, dass sie nicht leicht zu erkennen sind. Man beachte dabei: Nester freizustellen oder anderweitig zu beschädigen oder zu zerstören verstößt gegen § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes. Findet man ein Nest, soll man es in Ruhe lassen und nicht mehr hingehen, um die Vögel beim Brüten oder Aufziehen ihrer Jungen nicht zu stören und auch den ‚Pflegeschnitt‘ nicht durchführen. Im Fall, dass die Verkehrssicherheit dadurch gefährdet wird oder sonstige Gefahr im Verzug ist, sollte man einen Experten der Naturschutzverbände oder die Untere Naturschutzbehörde zu Rate ziehen, um das weitere Vorgehen zu besprechen“, rät Owens. „Grundsätzlich wäre es wünschenswert, Pflanzen zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar – soweit machbar – soweit zurückzuschneiden, dass deren Wachstum erst gar nicht zu einer Behinderung oder Gefahr werden kann. Damit wäre dann allen gedient“, sagt die Naturschützerin abschließend.
Fotos: Hannelore Owens