Runder Tisch für Integration fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten: Fragen 6 und 7

BARSINGHAUSEN (red).

Im Rahmen der Interkulturellen Woche vom 26. September bis zum 4. Oktober möchten wir an dieser Stelle täglich Antworten auf Fragen veröffentlichen, die der  Runde Tisch für Integration der Stadt Barsinghausen  an die Bürgermeisterkandidat*innen gestellt hat.

6. Frage: Uns ist bekannt, dass die Stadt z.Zt. nicht ausreichend Krippen- und Kitaplätze zur Verfügung stellen kann. Besonders für Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund ist eine frühe Förderung in Krippe und Kita von Bedeutung. Welchen Stellenwert räumen Sie der Gewährleistung von Kindergartenplätzen für alle Kinder ein?

Henning Schünhof: Die Schaffung von Krippen- und Kitaplätzen muss weiterhin oberste Priorität haben. Die Verwaltung hat dabei bisher gute Arbeit geleistet, aber wir dürfen in dem Feld nicht nachlassen. Es müssen dringend weitere Gruppen geschaffen werden, um keine Benachteiligung entstehen zu lassen. Jedes Kind in Barsinghausen soll langfristig gesehen ohne Probleme einen Krippen- oder Kitaplatz, möglichst in Wohnortnähe, bekommen können.

Nadin Quest: Ich persönlich räume der Gewährleistung von Kindergartenplätzen für alle Kinder einen sehr hohen Stellenwert ein. Der Besuch eines Kindergartens bietet Chancengleichheit auch für benachteiligte Kinder. Je früher Kinder gefördert werden, desto größer sind u.a. die Erfolge im Bereich der Integration, aber auch des Spracherwerbs. Eine wichtige Voraussetzung ist hier aber ein guter Betreuungsschlüssel; je kleiner die Gruppe, desto intensiver kann die Betreuung ausfallen. Prioritär sollte hier aber zunächst erstmal die Schaffung der fehlenden Plätze durch den sogenannten Kita-Nothilfeplan umgesetzt werden. Zudem machen Kinder uns vor, was viele Erwachsene noch lernen müssen: Sie begegnen sich vorurteilsfrei und unterscheiden nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder ähnlichem. In ihren Augen sind Kinder einfach nur Kinder, ohne Unterschiede.

Wolfgang Pardey: Einen sehr hohen Stellenwert. Integration basiert nach meiner Meinung auf Sprache und Verständigung. Wenn ich diesen fundamentalen Punkt nicht gewährleisten kann, kann alles andere was danach folgt nicht funktionieren.

 

 

Roland Zieseniß: Die Breitstellung einer ausreichenden Anzahl guter Kita- ,Krippen- und Kindergartenplätze ist für mich eines meiner wichtigsten politischen Ziele, da hier die entscheidende Grundlage für eine gelungene Integration von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund gelegt wird. Die Stadt Barsinghausen unternimmt bereits große Anstrengungen, den Bedarf zu erfüllen und fördert auch private Anbieter in diesem Bereich und wird sich weiter anstrengen, um den Bedarf zu decken.

7. Frage: Können Sie sich vorstellen, eine*n Menschenrechtsbeauftragten in Barsinghausen -einzustellen, die/der u.a. zu Fortbildungen in Verwaltung, Kita und Schulen anregt?

Henning Schünhof: Nein, in einer kleineren Kommunalverwaltung Stellen zu schaffen für Aufgaben, die auf anderen Ebenen schon bearbeitet und erledigt werden, wäre nicht angemessen.

 

 

 

Nadin Quest: Über diese Frage habe ich mir viele Gedanken gemacht. Die Menschenrechte sind individuelle und einklagbare Rechte, die jedem Menschen aufgrund der Tatsache des „Menschseins“ zustehen. Menschenrechte sind auch Teil der Grundrechtecharta der Europäischen Union, aber wir beobachten vermehrt auch innerhalb Europas, dass diese Rechte missachtet werden. Ich finde es extrem wichtig, dass wir Mitarbeitende in allen Bereichen, aber auch Kinder und Jugendliche in den Kitas und Schulen für dieses Thema sensibilisieren und sie diesbezüglich auch informieren und fortbilden. Ob dies über die Schaffung einer eigenen Stelle eines/einer Menschenrechtsbeauftragten geregelt werden sollte, vermag ich ehrlich gesagt noch nicht abschließend zu beurteilen.

Wolfgang Pardey: Momentan und nach meinem Wissen halte ich diese Stelle nicht für nötig. Schule und Kita, würde ich, wie auch schon jetzt, den Pädagogen/Erziehern/Lehrer überlassen. Schulungen in der Verwaltung halte ich auch für wichtig, würde ich aber extern einkaufen und durchführen lassen.

 

 

Roland Zieseniß: Nein, auf der kommunalen Ebene nicht, da es genügend Gremien, Runde Tische usw. in und neben der Verwaltung gibt. Daneben ist die Besetzung anderer vakanter Stellen in der Verwaltung von höherer Priorität.

 

Fotos: privat