HANNOVER-BURGDORF (red).
4704 kamen zum Saisonabschluss in die ZAG-Arena. Vor der Rekordkulisse bot die TSV Hannover Burgdorf ihren Fans kein hochklassiges Spiel, beim 26:26 (11:13) gegen den SC DHfK Leipzig aber beste Unterhaltung. Das Ende war spektakulär. 15 Sekunden vor Schluss traf Ivan Martinovic nach Kempaanspiel von Vincent Büchner zum Endstand. Die 60 Minuten zuvor waren das Spiegelbild einer wechselvollen Saison, die starke Spiele wie das 32:32 bei den Füchsen Berlin, aber auch die peinliche 20:21-Pleite am Donnerstag in Lübbecke zu bieten hatte. Auch gegen Leipzig war es ein stetes Auf und Ab. Mit einem genialen Kempaanspiel von Martinovic auf Fabian Böhm, das der Kapitän zum 10:11 (24.) nutzte, gelang den Gastgebern das schönste Tor der ersten Hälfte, sonst bot die Mannschaft ihren Fans zunächst aber viel zähe Kost. Es gelang gegenüber der peinlichen Pleite am vergangenen Donnerstag in Lübbecke, die Zahl der technischen Fehler zu reduzieren, effektiver wurde der Angriff aber nicht. Aus dem rechten Rückraum kam im Verlauf der ersten Halbzeit nichts. Necj Cehte (0/3) und Martinovic (0/5) brachten das Leipziger Tor nicht einmal ansatzweise in Gefahr. So transportierten die Gäste die 4:2-Führung (10.) bis zum Pausenpfiff. Immerhin war Johan Hansen zuverlässig vom Siebenmeterpunkt und glich zum 15:15 (35.) aus. Mit einem Dreher erzielte Evgeni Pevnov wenig später sogar die erste Führung, die Hansen auf 18:16 erhöhte. Angetrieben von der Kulisse legte Hannover nach und vergrößerte den Vorsprung eine Viertelstunde vor Schluss auf drei Treffer – 22:19. Die Fehlerquote blieb aber hoch.
Plötzlich lag Leipzig 25:24 vorn und hatte in der vorletzten Minute die Chance zur Entscheidung. Am Ende war es eine gerechte Punkteteilung. „Das letzte Jahr hat uns abseits des Sports viel abverlangt. Ein unbeschreibliches Gefühl, heute vor dieser Kulisse zu stehen“, sagte Geschäftsführer Eike Kohrsen vor den Verabschiedungen. Das Publikum bildete einen würdigen Rahmen dafür. Johan Hansen (Flensburg), Ivan Martinovic (Melsungen), Jannes Krone (Coburg), Necj Cehte, Urban Lesjak und nach sechs Jahren Fabian Böhm verlassen die Recken. Der Kapitän der Recken wurde bei seinen Abschiedsworten von seinen Gefühlen übermannt. Mehr als einmal stockte seine Stimme bei den Abschiedsworten.
Foto: Uwe Serreck