Sanierung der „Krawatte“ schreitet zügig voran: Geplante Eröffnung im April muss wegen Corona aber verschoben werden

„Haben schon eine Millionen Euro an Fördergeldern nach Barsinghausen geholt“ / Fertiggestellt wurden zuletzt das Obergeschoss, der Aufzug und die Toiletten / Vielfältige kulturelle Veranstaltungen in Planung 

BARSINGHAUSEN (ta). Mittlerweile ist die Sanierung der Kulturfabrik Krawatte an der Egestorfer Straße im vierten Bauabschnitt angekommen. Nachdem zu Beginn erst die Arbeiten am Dach und an den Fenstern abgeschlossen wurden, konnten zuletzt der Werkbereich der Kunstschule NOA NOA, die sanitären Anlagen, die Installation der Heizungen, der Aufzug oder auch die Wandverkleidung im großen Saal fertiggestellt werden. Fast abgeschlossen sind auch die Fluchttreppe im Außenbereich sowie das Büro, das künftig gemeinsam von NOA NOA und dem Kulturverein betrieben werden soll. Bärbel Cronau-Kretschmar und Friedrich Holtiegel informierten jetzt außerdem, dass für die Installation von Veranstaltungstechnik und einer Lüftungsanlage im großen Saal bereits Zusagen für Förderungen vorlägen.

Der Raum biete Platz für bis zu 190 sitzende Menschen. Neben eigenen Veranstaltungen seien hier auch Konzerte und Theateraufführungen von anderen Gruppen und Initiativen möglich, zudem sei einmal pro Monat ein Jazzfrühstück angedacht. Insgesamt habe man in der Krawatte bereits 21 Kultur- und Kunstprojekte vorgesehen – auch hierfür seien Förderungen in einer Höhe von rund 60.000 Euro möglich. Zudem beabsichtige der Kunstverein, drei Ausstellungen pro Jahr anzubieten. Etwas Sorgen bereitet den Verantwortlichen des Kulturzentrums allerdings momentan das fehlende Geld für eine Brandmeldeanlage. Da man nicht mehr über eigene Mittel verfüge, habe man einen Antrag bei der Stadt zur Übernahme der Kosten in Höhe von über 18.000 Euro gestellt. Bislang läge vonseiten der Ratspolitiker noch keine Zusage vor. Die Brandmeldeanlage wäre aber wichtig, um zeitnah beide Etagen der Krawatte nutzen zu können, erklärte Cronau-Kretschmar. Immerhin habe die Stadt auch den Ausbau des Obergeschosses mit 36.000 Euro bezuschusst. Friedrich Holtiegel betonte, man habe bislang schon eine Millionen Euro an Fördergeldern nach Barsinghausen geholt. Davon hätten nicht zuletzt auch die örtlichen Handwerksbetriebe profitiert.

„Die Krawatte soll ein fester Ankerpunkt für die Kulturregion Hannover werden“, so Cronau-Kretschmar. Kleinere Veranstaltungen sollten sofort starten, sobald die Corona-Verordnungen dies zuließen. Und auch die Kunstschule stehe mit dem eingerichteten Werkraum samt Brennofen quasi in den Startlöchern. Aufgrund der Pandemie werde man den anvisierten Termin für die offizielle Eröffnung der Kulturfabrik, der für den 24. April vorgesehen gewesen sei, wohl oder übel verschieben müssen. „Ich bin aber optimistisch, dass das Haus im Herbst der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann.“ Dann seien in den einzelnen Räumen verschiedene Vorführungen, Reden von den Förderern und zudem ein Kunstprojekt in der Innenstadt vorgesehen. Als weitere bauliche Schritte seien die Einrichtung einer zweiten Werkstatt für NOA NOA und ein Lager für den Kunstverein geplant. Außerdem beabsichtige man, die Stelle eines Kulturmanagers für die Krawatte zu besetzen, blickten Cronau-Kretschmar und Holtiegel voraus.

Foto: ta