Scheitert der Traum vom Dorfgemeinschaftshaus an der Finanzierung?

Die IG Bantorf stellt ihre Pläne für das ehemalige Schulgebäude im Sozialausschuss vor / Die Verwaltung geht von hoher sechsstelligen Summe für Renovierungen aus 

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Edith Ehlers-Mertens von der IG Bantorf wirbt um eine Nachnutzung der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule.

BANTORF (ta). Die IG Bantorf hat heute dem Sozialausschuss ihre Wünsche und Pläne für die ehemalige Wilhelm-Busch-Schule in Bantorf vorgestellt. Schon im Frühsommer hatte sich die Initiative deshalb an die Verwaltung und die Ratsparteien gewandt. „Wir haben bereits einige Räumlichkeiten im Obergeschoss für unsere Aktivitäten hergerichtet“, erklärte IG-Sprecherin Edith Ehlers-Mertens. Insbesondere das Außengelände mit seinem Lehmbackofen sei vom Dorf schon immer als Treffpunkt und für Veranstaltungen genutzt worden. Darüber hinaus sollten im Innenbereich künftig regelmäßige Table-Quiz‘, Computerkurse, Treffen vom DRK und andere Angebote etabliert werden. Man betrachte das Vorhaben auch als Ausgleich für das anwachsende Gewerbegebiet in Bantorf, betonte Ehlers-Mertens. Gleichwohl verfüge die Interessensgemeinschaft kaum über finanzielle Eigenmittel, um beispielsweise Brandschutzmaßnahmen in dem städtischen Gebäude zu bewerkstelligen. Der 1. Stadtrat, Georg Robra, stellte zum einen fest, dass die Verwaltung dem Auftrag nachgekommen sei, das Gebäude als Schule abzuwickeln. Für die Pläne und Ideen der IG seien aber der Erhalt und die Instandsetzung des Gebäudes nötig. Hauptproblem seien die Brandschutzbestimmungen, aber auch der Zustand der sanitären Einrichtungen. Zudem fehle ein zweiter Rettungsweg für die zweite Etage. Die von der IG Bantorf zur Bewirtschaftung bereitstehenden Mittel von 50 Euro im Monat reichten da bei weitem nicht aus, so Robra, denn die Stadt gehe von einem hohen Betrag im sechsstelligen Bereich aus, der für Instandsetzungen nötig wäre. Er schlug deshalb vor, Wege zur Etablierung eines Dorfgemeinschaftshauses zu beschreiten. Robra gab aber auch zu bedenken, dass das Gebäude notfalls auch als Puffer zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden könnte. Auch wenn sich das Gebäude in keinem guten Zustand befände, sei es noch besser als eine Zeltlösung. Der SPD-Fraktionsvorsitzende, Peter Messing, sagte, die Stadt werde keinen sechsstelligen Betrag zuschießen, dies ließe der Haushalt nicht zu. Trotzdem hätten Veranstaltungen in der alten Schule schon eine lange Tradition, also sollten konkrete Berechnungen her, um den wirklich nötigen Kostenrahmen zu ermitteln. Dem schloss sich der Ausschussvorsitzende, Max Matthiesen, an. Es müsse geprüft werden, wie es weitergehen könne, denn grundsätzlich stehe man dem Engagement der IG-Mitglieder natürlich positiv gegenüber. Letztendlich sagte Robra eine Ermittlung der jährlich anfallenden Kosten zu. Auch eine ausschließliche Nutzung der unteren Etage wurde ins Spiel gebracht.

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Im Sommer hatte sich die FDP mit der IG Bantorf und Fachdienstleiter Axel Heyerhorst zu einem Ortstermin getroffen.

Foto: ta