„Schießsportanlage beeinträchtigt den Betrieb im Tierheim“

Der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Ernst Wildhagen, verlangt dass die Genehmigung für das Schießen mit Großkalibern zurückgenommen wird oder die Lärmimmission-Auflagen deutlich zu erhöhen 

BARSINGHAUSEN (red). In dem Streit um den Lärm des neuen Schützenvereins im Deister meldet sich nun der Vorsitzende des Tierschutzvereins Barsinghausen und Umgebung, Ernst Wildhagen, zu Wort: „Unser Tierheim liegt ca. 500 m Luftlinie von der Schießsportanlage entfernt. U. a. nehmen wir dort im Auftrag der Stadt Barsinghausen Fundtiere auf. Zum Tierheim gehört auch ein großer Hundeauslauf. Da leider der Bedarf an Plätzen für Fundtiere, ausgesetzte Tiere und Abgabetiere immer mehr zunimmt, planen wir an dem Standort aktuell den Neubau eines Hundehauses mit 4 Zwingern. Durch den Betrieb der Schießsportanlage ist der Auslauf derzeit nicht nutzbar und auch den Bau des Hundehauses haben wir bis zur Klärung der Angelegenheit zurückstellen müssen. Wichtig ist, dabei zu verstehen, dass es nicht nur um die eigentlichen Betriebszeiten der Schießsportanlage geht, sondern um die Dauerwirkung. Die im Tierheim aufgenommenen Tiere (insbesondere die Hunde) sind überwiegend „Problemtiere“. Sie kommen häufig aus einer schlechten Haltung in eine neue ungewohnte Umgebung und sind ohnehin schon sehr verunsichert. Mit sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen unserer ehrenamtlichen Helfer gelingt es uns dann i. d. R., nach vielen Wochen die Hunde und Katzen so weit „familientauglich“ zu machen, dass wir sie erfolgreich vermitteln können. Wenn dann aber auf einmal lautes Gewehrknallen die Tiere verschreckt (und Hunde und Katzen hören den Knall 10 x lauter als der Mensch!!), wird die wochenlange Arbeit mit einem einzigen Schuss zunichte gemacht. Wir beantragen darum, entweder die Auflagen für Lärmschutzmaßnahmen so weit zu erhöhen, dass eine Beeinträchtigung dauerhaft ausgeschlossen wird oder die Erlaubnis (insbesondere für die großen Kaliber) zurückzunehmen.“