Schweinemäster geraten unter starken wirtschaftlichen Druck

NORDGOLTERN (gk).

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Nicht nur die Milchbauern, sondern auch die Schweinehalter kämpfen ums Überleben. „Eigentlich müssten wir bei dem Bauernaufstand in Brüssel dabei sein“, erklärt Landwirt Karl-Heinz Freise gegenüber Deister Echo. Der Jahresabschluss des Betriebes zum 30. Juni belegte es:  8 Euro Minus pro Mastschwein von selbst erzeugten Ferkeln, hieß das Ergebnis. Da die Pferdepension und der Ackerbau Gewinn brachten, käme man über die Runden. „An Investitionen ist jedoch nicht zu denken“, fügt Ehefrau Ilse hinzu.  „Wir leisten uns nur das Nötigste.“  In den Stallungen befinden sich 400 Schweine – davon 40 Sauen. Der Misthaufen vor der Tür beweist es, die Tiere leben artgerecht auf Stroh. Eine Haltung, wie der Verbraucher es sich wünsche, betonen Freises. Medikamente würden nur im Krankheitsfall verabreicht.  Seit 35 Jahren bewirtschaftet das Paar den Hof, vor 25 Jahren haben sie ihn übernommen. Urlaub kennen sie nicht. „Schweinemäster, und noch  mehr die Halter von Sauen, schreiben derzeit tiefrote Zahlen“, teilt der Landvolk Presse Dienst (LPD) mit. Bei Ferkelerlösen von knapp über 40 Euro fehle diesen Betrieben fast 20 Euro an jedem Ferkel, um in die Gewinnzone zu kommen, wird die Situation beschrieben. Als Ursache für den massiven Preisdruck wird das politisch motivierte Embargo des russischen Marktes genannt, das von den Landwirten einen bitteren Tribut fordere. So gesehen, hat die Familie Freise noch Glück, dass ihr Betrieb aus drei Bereichen besteht.  Laut einer Zählung vom Mai gaben in Niedersachsen 3,4 Prozent der Schweinehalter auf, so der LPD.

Foto und Bericht: Gerheide Knüttel

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