„Seit 150 Jahren werden wir als Pflanze Barsinghausens nass“

Rund 120 Gäste feiern beim offiziellen Festakt das Stadtsparkassen-Jubiläum / Sparkassen als Rückrat der regionalen Wirtschaft leiden unter Niedrigzinsen und Regulierung 

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V.li.: Günter Distelrath, Verbandsgeschäftsführer der niedersächsischen Sparkassen, SSK-Verwaltungsratsvorsitzender Roland Zieseniß, Bürgermeister Marc Lahmann, SSK-Direktor Reinhard Meyer und SSK-Vorstandsmitglied Britta Sander

BARSINGHAUSEN (ta). Die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum der Stadtsparkasse Barsinghausen erlebten nach der Party für die Bürger heute im Rahmen des offiziellen Festaktes ihren zweiten Höhepunkt. Im Restaurant Stiller’s konnten der SSK-Vorstandsvorsitzende Reinhard Meyer, Vorstandsmitglied Britta Sander und der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Stadtsparkasse, Roland Zieseniß, rund 120 geladene Gäste aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen. Im Zentrum der Festreden standen aber nicht nur der Werdegang und die Verfasstheit der Stadtsparkasse, sondern auch die schwierigen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen insbesondere für kleinere Banken. Trotz der Regulierungsmaßnahmen sei die Stadtsparkasse nah an den Kunden und solle auch in Zukunft ihre Kernaufgaben, nämlich die Versorgung der Bürger mit kreditwirtschaftlichen Leistungen und die nachhaltige Unterstützung der kommunalen Träger, erfüllen, betonte Zieseniß. Bürgermeister Marc Lahmann erinnerte dann daran, dass die SSK die wechselvolle Geschichte der Stadt wie kein zweites Unternehmen geprägt habe. Sie habe sich als innovatives und leistungsorientiertes Unternehmen stets auf die Veränderungen im Finanzmarkt eingestellt, um ihren rund 17.500 Kunden dauerhaft ein vertrauensvoller Partner zu sein. Auch in den Anfangsjahren der „Sparcasse zu Barsinghausen“ habe das Haus es den Bürgern und damaligen Bergleuten ermöglicht, das Ersparte sicher anzulegen. Lahmann lobte zudem die besondere Partnerschaft zwischen Stadt und SSk, die das gemeinsame Finden von Lösungen und die Wirtschaftsförderung immens begünstige. Ausdruck der Wirtschaftsstärke der SSK sei aber auch die Bilanzsumme des Bankhauses in Höhe von 323 Millionen Euro. Hervorzuheben sei aber auch das soziale Engagement des Bankhauses, so der Verwaltungschef weiter. Hier habe die SSK allein im vergangenen Jahr 150.000 Euro zur Verfügung gestellt. Günter Distelrath, Verbandsgeschäftsführer der niedersächsischen Sparkassen, der der SSK-Barsinghausen von 1981 bis 1985 selber vorstand, bezeichnete die Jubilarin als Erfolgsmodell mit guter Marktposition und als Ausdruck von Stabilität. Zudem spiegele die Besetzung des Verwaltungsrates mit gewählten Vertretern die enge Verbindung mit den Menschen vor Ort wieder. Einen kritischen Blick warf Distelrath hingegen auf die ökonomischen Rahmenbedingungen zur Zeit. So hätten viele Sparkassen und Genossenschaftsbanken große Probleme mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank und mit „überbordenden Regulierungen“ des Bankensektors. Reinhard Meyer, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse, war sich dennoch sicher, dass die SSK mit ihren 102 Mitarbeitern die Herausforderungen der Zukunft meistern werde: „Wir schaffen das!“. „Seit 150 Jahren werden wir nass – als Pflanze Barsinghausens“, in dieser Zeit habe die Stadtsparkasse  unter anderem Währungsreformen und Weltkriege überlebt. Hinsichtlich des Wettbewerbs wolle man sich die eigene Flexibilität, die flachen Entscheidungsstrukturen und die Kreativität bei der Kundenberatung als Stärken besinnen, so Meyer. Abgerundet wurde der Festakt mit einem „Flying Dinner“ und einem Besuch im Raum für Kunst.

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Foto: ta