Seltene Fotoaufnahmen: Wildkatzen durchstreifen gut getarnt den Deister

DEISTER (red).

Sie sind gut getarnt und sehr heimlich. Wildkatzen sind seltene Bewohner der Wälder im Deister. Mit Hilfe einer Kamerafalle der ganz besonderen Art konnten nun kürzlich Wildkatzen im Forstamt Saupark fotografiert werden. Die scheuen Katzen haben im Januar und Februar ihre Paarungszeit und sind deshalb zurzeit sehr aktiv. Sie zu Gesicht zu bekommen ist aber auch in dieser Phase äußerst schwierig und meist pures Glück.  Ein verwischtes, graubraunes Fellmuster, ein schwarzer Strich über den ganzen Rücken, ein geringelter, buschiger Schwanz mit stumpfem Ende und eine wuchtige fleischfarbene Nase sind die äußerlichen Merkmale einer Wildkatze. Doch selten kommt es überhaupt so weit, dass diese Erkennungsmerkmale für den Beobachter zu erkennen sind.  Die circa 6000 Wildkatzen in Deutschland leben vorwiegend in naturnahen Wäldern. Viel Platz, Ruhe, Versteckmöglichkeiten und genügend Mäuse sind der Wildkatze wichtig. Im Januar beginnt die Paarungszeit der Katzen. Die Kater sind zu dieser Zeit besonders aktiv und kontrollieren regelmäßig ihre Reviergrenzen.  Bei einem Streifzug passierte eine Wildkatze den Standort einer Kamera, welche zur Dokumentation der Katzen aufgestellt wurde.

„Über diese Nachweise bekommen wir einen Überblick, wie es um die Wildkatzen im Saupark steht. Insgesamt können wir uns über eine flächendeckende Population im Forstamt Saupark freuen“, erklärt Heiko Brede, Naturschutzförster des Forstamtes. Nach der Paarungszeit dauert es rund 65 Tage bis die zwei bis vier kleinen Jungkatzenbabys, in Höhlen, Felsspalten oder hohlen Baumstümpfen, zur Welt kommen. „Wenige Wochen alte Wildkatzen sitzen manchmal vermeintlich verloren am Wegesrand und erwecken den Eindruck, sie seien ausgesetzt. Doch sie erweitern schlichtweg ihre neue Welt und erkunden die Gegend. Sie einzusammeln wäre fatal für alle Schutzbemühungen und die junge Katze selbst“, so Brede. Der Lebensraum der Wildkatze muss vielseitig sein. Nahrung, welche hauptsächlich aus Mäusen besteht, muss reichlich vorhanden sein. Ebenso wichtig ist ein möglichst wilder Wald mit viel Totholz und Versteckmöglichkeiten für die Wildkatze. „Die Wildkatzen sind flächig im Saupark vertreten und dass trotz der Bewirtschaftung des Waldes. Dass der Einklang zwischen Naturschutz und Waldbewirtschaftung in den Niedersächsischen Landesforsten im Rahmen des LÖWE-Programms funktioniert, wird durch sensible Arten wie die Wildkatze, sichtbar“, erklärt Udo Teßmer, Revierleiter der Försterei Jägerhaus, wo die Wildkatzen seit vielen Jahren wieder heimisch sind.

Fotos: Alexander Ahrenhold / Niedersächsische Landesforsten