Senioren erkunden das schöne Bad Salzuflen

BARSINGHAUSEN (red).

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Für den Monat September hatte das Seniorenbüro zum Besuch des Heilbades Bad Salzuflen eingeladen. Bei herrlichem Spätsommerwetter machten sich vierzig Barsinghäuser auf den Weg nach Ostwestfalen. Begrüßt wurden sie von zwei Reiseführerinnen, die sie durch die Salzsiederstadt  führten und informierten. Wie schon aus dem Namen hervorgeht, ist der Ort aufgrund der Salzgewinnung entstanden.Bereits im 11. Jahrhundert sind die Salzstätten erwähnt worden. Die salzhaltige Paulinenquelle wurde schon im Mittelalter genutzt und eine Saline errichtet. Sie befindet sich am heutigen Salzhof mit Brunnen, der im Stadtwappen dargestellt ist. Das gewonnene Salz, das ´ weisse Gold´ , machte Bad Salzuflen reich und bedeutend. Im 30-jährigen Krieg wurde die Stadt stark zerstört und verlor an Einfluss .Neuen Glanz erlangte der Ort durch den Kurbetrieb, ausgelöst durch die von Dr. Haase gebaute Badeanstalt, womit der Aufstieg begann.

20160921_134949Mit seinen drei Trink- drei Thermnal- und drei Solequellen wurde er Staatsbad, im Jahr 1914 erhielt Bad Salzuflen den Zusatz `Bad ´. Die Stadtführung begann an den  mächtigen Gradierwerken, fälschlicherweise auch Salinen genannt. Über  riesige Hecken aus Schwarzdorn wird  das aus bis zu  400m Tiefe geförderte Solewasser geleitet und verrieselt, 600.000 l täglich. Seit 1945 wird hier kein Salz mehr gewonnen, sondern die Anlagen werden heute nur noch zu den Kurzwecken betrieben. Die Barsinghäuser bestaunten die Gradierwerke, sozusagen im Vorbeigehen inhalierten sie die salzhaltige Luft, die besonders heilsam ist für Atemwegserkankungen. Sie erfuhren ,dass das einmal  geförderte Solewasser mehrmals über  die Anlage   geleitet wird. Deutlich zu sehen waren  die Ablagerungen, sog. Versinterungen. Aus Zeitgründen musste der Kurpark bei der Besichtigung ausgespart werden. Man erfuhr, dass der Kurpark ein Ort der Ruhe und Stille sein sollte –früher hatten hier sogar  Kinder keinen Zutritt. Bei der Führung hin zur Altstadt passierten die Besucher den Katzenturm, der im Mittelalter Teil einer Befestigungsanlage war, bestehend aus der Stadtmauer, den Stadttoren und mehreren Wehrtürmen. Der Katzenturm diente seinerzeit  auch als Gefängnis – hier wurden Randalierer und Störenfriede für einen Tag inhaftiert. Der Rundgang führte dann an der ev.ref. Stadtkirche vorbei, die auf der höchsten Erhebung der Stadt errichtet worden ist. Die  Stadtführerin schmunzelte, dass hier früher strenge Regeln  vorherrschten. Mitglieder, die Ehebruch begangen hatten, mussten vor dem Altar öffentlich Buße bekennen –heutzutage  wären dann die Kirchen sicherlich voller! Weiter bewunderten  die Gäste viele herrliche, reich verzierte Fachwerkhäuser der Weserrenaissance. Der Rundgang endete am historischen Rathaus am Markt, einem  großen repräsantiven Steinhaus aus dem 16. Jahrhundert, in dem heute noch das Standesamt untergebracht ist. Der Besuch  klang mit einem Stadtbummel und Cafe-Besuchen aus.

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Foto: privat