Serie zur Barsinghäuser Tierwelt: Der NABU porträtiert heute den Feuersalamander

BARSINGHAUSEN (red).

Beim siebten NABU-Tierportrait geht es zum ersten Mal um eine Amphibie, dem Feuersalamander. Der Feuersalamander ist mit seiner schwarz-gelben Warnfärbung unverwechselbar.

Sein Lebensraum sind Laubmischwälder mit Bachläufen, insbesondere im Bergland. Er benötigt dabei Quellbäche, Quelltümpel oder Kleingewässer die von den Bächen gespeist werden. In Nadelwäldern kommt er nur sehr selten vor. Mit einer Körperlänge von bis zu 20 Zentimetern gehört er zu den größten einheimischen Schwanzlurchen. Die Haut des Salamanders enthält verschiedene Sekrete, die beim Menschen ein leichtes Brennen verursachen können. Bei empfindlichen Menschen können auch stärkere Reaktionen hervorgerufen werden. Man sollte es daher vermeiden, den Salamander anzufassen. Junge Hunde und unerfahrene Katzen, die den Salamander als Beutetier ansehen, trifft es da schon stärker. Maulsperre und Genickstarre sind meist die Folgen.

Feuersalamander können in freier Wildbahn über 20 Jahre alt werden. Nach zwei bis vier Jahren sind sie geschlechtsreif. Die Paarung der Salamander hat eine Sonderstellung in Bezug auf deutsche Amphibien. Sie ist die einzige Art, die sich an Land paart. Hauptpaarungszeit ist dabei der Juli. Anschließend trägt das Weibchen über einen Zeitraum von neun Monaten die Embryonen aus. Im darauffolgenden Jahr sucht es eine geeignete Stelle in einem Gewässer auf und gebärt durchschnittlich 30 voll entwickelte Larven. Die Larven des Feuersalamanders kann man im Wasser übrigens sehr gut von Molchlarven unterscheiden. Erstens ist der Kopf breiter als der Rumpf und zweitens haben sie an allen vier Oberschenkeln helle Flecken wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist.

Feuersalamander sind nachtaktive Tiere, die man nur selten am Tage sieht (meist bei feuchter Witterung). Am Tage leben sie versteckt in kleinen Höhlen, Steinspalten unter Totholz o.ä. Die Fotos stammen aus einem Tagesversteck, in diesem Fall der Kellerschacht eines Hauses am Deister. Die Salamander gehen jede Nacht auf Jagd. Dabei überwinden sie auch senkrechte Mauern (wie hier im Kellerschacht) aufgrund Ihres klebrigen Körpers. Sie können dabei in einer Nacht mehrere 100 Meter zurücklegen. Sie sind eine vom Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Art und dürfen nicht eingefangen, verletzt oder getötet werden. Die größten Gefahren bestehen einerseits durch das Befahren von Waldwegen (Kfz., Mountainbike etc.) zu bestimmten Zeiten, Austrocknen von Gewässern (Klimawandel) sowie Eingriffe in die Struktur ihrer Laichgewässer. Eine weitere Gefahr droht durch eine aus Asien eingeschleppte Pilzerkrankung.

Über Meldungen von Feuersalamandern würde sich der NABU Barsinghausen freuen. Meldungen bitte senden an brasil1992@t-online.de .

Fotos: Karl Närmann, Andreas Winneg / Text: Andreas Winneg