Seuchengefahr durch Afrikanische Schweinepest ist nicht gebannt

NIEDERSACHSEN (red).

Vor Sorglosigkeit beim Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) warnt das Landvolk Niedersachsen. „Das ist vergleichbar mit Corona – wir müssen lernen, mit der Seuche zu leben“, sagt Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung. Polen meldet einen Höchststand an ASP-Ausbrüchen, und im Osten Deutschlands sind zuletzt mehr als 2.500 nachweisbare Fälle bei Wildschweinen aufgetreten. „Wir brauchen ein noch konsequenteres Vorgehen gegen die Ausbreitung der Tierseuche auf allen Ebenen“, fordert Garbade. „Wir appellieren auch an die Berufskolleginnen und -kollegen, noch stärker auf die Biosicherheit in ihren Betrieben zu achten.“ Denn nur weil bisher in Niedersachsen keine Fälle aufgetreten sind, dürfe die Bekämpfung der Seuche nicht von der Agenda verschwinden, betont der Landwirt. Auch der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) fordern in einem aktuellen gemeinsamen Positionspapier von Bund und Ländern ein konsequenteres Vorgehen gegen die Ausbreitung der Seuche: www.bauernverband.de/presse-medien/pressemitteilungen/pressemitteilung/afrikanische-schweinepest-endlich-eindaemmen.

In Polen grassiert die ASP weiter auch in den Schweineställen. Die Oberste Veterinärbehörde des Landes bestätigte jetzt drei weitere Ausbrüche in der Landwirtschaft. Seit dem Jahresbeginn sind bereits 119 Fälle in Hausschweinbeständen aufgetreten, so viele wie noch nie seit dem ersten Nachweis der Tierseuche 2014 in Polen. Seit Anfang Januar beliefen sich die ASP-bedingten Nottötungen dort auf insgesamt fast 40.000 Hausschweine, haben Branchendienste ermittelt. „Eine solche Situation möchten wir in Niedersachsen gar nicht erst erleben“, mahnt Garbade und denkt dabei auch an die ohnehin schon wirtschaftlich dramatische Lage der Schweinehalter. Der drohende Eintrag der ASP in Hausschweinebestände könne auch durch intensives Tierseuchenmonitoring, also die regelmäßige Beprobung von Falltieren, und durch eine verbesserte Biosicherheit in den Schweinebeständen durch die Zusammenarbeit von Landwirten und dem zuständigem Veterinäramt minimiert werden.

Foto: Landvolk