Sicherer Sex – wie geht das?

Aktion zum Welt-AIDS-Tag im Kino im Künstlerhaus

JugendFilmTage Sexualität und AIDS 2014_Axel Herbst, Anke Wedekind

Axel Herbst und Anke Wedekind zeigen das Schaufensterpuppen-Spiel bei den JugendFilmTagen: Schülerinnen und Schüler bewerfen die Schaufensterpuppen mit Stoffherzen und beantworten Quizfragen zu den getroffenen Körperteilen.

HANNOVER (red). HIV und AIDS – zumindest in Deutschland gerät die Immunschwäche-krankheit zunehmend aus dem Blickfeld. Trotz maßgeblicher medizinischer Fortschritte gibt es keine Impfung gegen HIV oder eine Heilung von AIDS. Daher gilt es, sich nach wie vor beim Geschlechtsverkehr zu schützen, zumal die Zahl der Infektionen an anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis oder Gonorrhoe (Tripper) steigt. Die JugendFilmTage vermitteln mit Kinofilmen und Infoständen anschaulich, spannend und spielerisch den sicheren Umgang mit Sexualität. Knapp 650 Schülerinnen und Schüler sind angemeldet.

Bereits zum 14. Mal wird die Film- und Infoveranstaltung für Schülerinnen und Schüler zum Welt-AIDS-Tag angeboten. Ziel ist dabei neben der gesundheitlichen Sexualaufklärung auf die Risiken von ungeschütztem Geschlechtsverkehr hinzuweisen. „Gerade bei Jugendlichen beobachten wir zunehmend eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber sexuell übertragbaren Infektionen“, sagt Axel Herbst vom Team Prävention und Gesundheitsförderung der Region Hannover. „Eine Entwicklung, die wir auch auf ein für uns oft erstaunliches Informationsdefizit bei den Schülerinnen und Schülern zurückführen.“ An verschiedenen Ständen und mit Spielen kommen die Schülerinnen und Schüler im Foyer des Kinos im Künstlerhaus mit den Themen Sexualität, Liebe und Verhütung in Berührung. Im Kinosaal sind pro Tag zwei Filme zu sehen: Den Auftakt machte am Montag die deutsche Produktion „Romeos“ (D 2011) um ein Mädchen, das sich als Junge fühlt und mit 20 Jahren seine männliche Pubertät erlebt. Außerdem lief „Der Ketchup-Effekt“ (S/DK/FI 2004), in dem ein 13-jährige Schülerin erleben muss, dass nach einer rauschenden Party kompromittierende Fotos von ihr an der Schule die Runde machen.

Am Dienstag erzählt der Jugendfilm „Sommersturm“ (D 2004), wie ein Jugendlicher während eines Ruder-Sommercamps emotionale und sexuelle Irrungen und Verwirrungen an der Schwelle zum Erwachsensein durchlebt. In der amerikanisch-kanadischen Produktion „Juno“ (2007) geht es um eine 16-jährige, die ungewollt schwanger wird und nun vor der Entscheidung, ihr Kind zur Adoption frei zu geben. Organisiert wurde die Veranstaltung vom hannoverschen Arbeitskreis Sexualpädagogik und AIDS-Prävention, der seit über 20 Jahren eine der wichtigsten Säulen in AIDS-Prävention und Beratung in der Region Hannover bildet. In dem Netzwerk sind neben dem Team Prävention und Gesundheitsförderung der Region Hannover und dem Jugendschutz der Landeshauptstadt Hannover weitere Verbände und Initiativen zusammengeschlossen. Dazu gehören: Andersr(a)um, die Hannöversche Aidshilfe e.V., die Hannoversche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V., die Lazaruslegion Hannover, Phoenix e.V., die pro familia-Beratungsstelle Hannover, SchLAu Hannover e.V. und SIDA e.V.. Im vergangenen Jahr wurde in der Region Hannover bei 52 Menschen eine HIV-Infektion neu diagnostiziert. 2012 waren es 54 Menschen. Damit bleiben die Zahlen in etwa auf gleichbleibend hohem Niveau.