Siedler informieren über die Auswirkungen eines totalen Stromausfalls

BANTORF (red).

Die Siedlergemeinschaft Hohenbostel und IG Bantorf veranstalteten jetzt einen Informationsabend in der alten Schule in Bantorf, mit dem Thema: „Totaler Stromausfall für längere Zeit“. Die Siedler berichteten mit einer Power-Point-Präsentation über die Notfalllösungen bei einen totalem Stromausfall für längere Zeit.

Für so einen Crash gibt es keine Notfallregelungen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK), noch von der Politik bzw. Bundesregierung. Es gibt lediglich vom BBK nur Verhaltensempfehlungen. Es gibt neuerdings einen „Ratgeber für eine Notfallversorgung“. Sie haben sich also mit dem Thema befasst und gestehen auch ein, dass solche Situationen eintreten können. Auch der Bundestag hat vor kurzem erst über dieses Thema diskutiert. Es sollen per Gesetz Notfallpläne erstellt werden. Durch unsere Bürokratie wird dies wohl noch ein paar Jahre dauern. Das dieses Thema hoch aktuell ist, kann man auch daran erkennen, dass sogar das Fernsehen mit Notfallversorgung Werbung macht. Denn der Klimawandel ist in vollem Gange.

Es dauerte 17,7 Sekunden bis der Strom in ganz Europa ausfiel. Passiert 2006 durch keinen Anschlag und keine Katastrophe. Nur weil zwei Hochspannungsleitungen über die Ems abgeschaltet wurden, war Sizilien ohne Strom. Was passiert, wenn wir viele Tage ohne Strom auskommen müssen. Das BBK warnt die Bürger, dass das Risiko eines längeren und großflächigen Stromausfalls besteht und immer wahrscheinlicher wird. Dies kann passieren durch Terroranschläge, Katastrophen, Überschwemmungen, Ausfall von Hochspannungsleitungen und Transformatorenanlagen usw.. Experten haben diese Fälle untersucht und das Ergebnis ist erschreckend. Die Gesellschaft und die Wirtschaft sind nicht vorbereitet. Das Bewusstsein dafür fehlt in der Bevölkerung gänzlich. Was passiert, wenn der Strom langfristig ausfällt? Im Haus funktioniert nichts mehr, z.B. keine Heizung, keine Beleuchtung und keine Elektrogeräte. Telefon, Radio, Fernsehen, PC, Internet, Klingel gehen nicht mehr. Wichtige Steuerungen der öffentlichen Infrastruktur sind ohne Funktion. Die Versorgung mit Trinkwasser und Entsorgung von Abwasser funktionieren nicht. Denn die Pumpen für Trinkwasser und Abwasserpumpstationen laufen nur mit Strom. Auch Tankstellen, Banken und Supermärkte sind dicht, denn auch hier läuft alles nur mit Strom. Das BBK und verschiedene andere Institutionen haben hierfür nur Verhaltensempfehlungen in Form von Ratgebern für die Notfallversorgung herausgegeben. Man sollte sich für 14 Tage ein Notvorrat anlegen und diesen immer wieder ergänzen, bedingt durch das Verfalldatum. Auch im Gesundheitswesen gibt es dann Probleme, denn nahezu alle Einrichtungen der medizinischen und pharmazeutischen Versorgung sind vom Strom abhängig. Das dezentral und hocharbeitsteilige organisierte Gesundheitswesen kann die Folgen eines Stromausfalls daher nur kurz widerstehen. Hier sollte jeder darauf achten, dass mindestens ein zweiwöchiger Bestand der regelmäßig einzunehmenden Medikamente im Haus ist. Ein ganz großes Problem ist die Hygiene. Man muss daran denken, dass die Toilettenspülung durch fehlendes Wasser nicht funktioniert. Es sollte auch immer ein Vorrat an Hygieneartikel und ein entsprechender Wasservorrat vorhanden sein. Dies ist alles nachzulesen in den Verhaltensempfehlungen und der Checkliste des BBK, zu finden im Internet. Auch kann die Siedlergemeinschaft Hohenbostel hier behilflich sein. Der Informationsabend war sehr gut besucht und man sah sehr viele neue Gesichter. Auch die Diskussionen waren lehrreich. Man merkte, das sich schon einige mit diesem Thema befasst hatten. Einige Besucher waren positiv überrascht, was geboten wurde. Es war durchaus ein erfolgreicher Abend.

Fotos: privat