HOHENBOSTEL (red).
Die Siedlergemeinschaft Hohenbostel–Bördedörfer bemängelt den energetischen Sanierungsstau. „Eine Erhöhung der Sanierungsrate im Bestand muss ein primäres Ziel sein, damit die zu hoch gegriffenen Klimaziele erreicht werden können. Eventuelle Sanierungspflichten oder Zwang dürfen nicht zu weiteren, massiven Belastungen der Eigentümer führen. Hier hatten eigentlich die Kommunen ein Vorbildcharakter, um ihre Bestandsbauten energetisch zu sanieren. Aber hier ist in den letzten Jahren bis heute nichts passiert. Somit kann man die privaten Eigentümer auch nicht unter Druck setzen und Strafen androhen. Im Moment steht die geleistete Sanierungsrate bei etwa 5%. Wenn man davon ausgeht, dass 15% der Immobilien in Deutschland aus energetischer Sicht nicht sanierungsfähig sind, so verbleiben immer noch 80% der Immobilien, die energetisch saniert werden müssten. Auf die Immobilienbesitzer kommen durch die Politik immer mehr Belastungen auf sie zu. So wird die energetische Sanierung und gleichzeitig die neue Heizung gefordert. Dadurch sind die Immobilienbesitzer finanziell überfordert. Hier müssen jetzt Wege geschaffen werden, diese Probleme zu lösen. Die Immobilienbesitzer sind durch die stümperhafte Einführung, z.B. des Heizungsgesetzes, und durch die Diskussionen verunsichert und warten verständlicher Weise erst einmal ab. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 79 Milliarden Euro für Urlaub ausgegeben, aber nur etwa 35 Milliarden Euro für die energetische Sanierung der Immobilien. Diese Zahlen sagen doch schon einiges aus. Der Sanierungsstau wird vor allem über die unsinnige Diskussion über das Heizungsgesetz beeinflusst und verursacht. Des Weiteren fehlen Handwerker und die Preise sind enorm gestiegen, sodass die Immobilienbesitzer mit der Sanierung finanziell überfordert sind. Dass aber auch die älteren Immobilienbesitzer keine Kredite von den Banken für die Sanierung bekommen, schließt den Kreis. Fazit ist hier, die Klimaziele wurden einfach unüberlegt, utopisch und bürokratisch zu hoch festgelegt, ohne die tatsächlichen Belange zu kennen. Die Politik fällt hier Entscheidungen, ohne darüber nachzudenken, ob die Forderungen überhaupt geleistet werden können. So auch die Forderung für den Bau von 400.000 neuen Wohnungen. Wer solche Forderungen in den Raum stellt, ist sein Geld nicht wert“, meint Hans-Joachim Tilgner, stellvertretender Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Hohenbostel.
Foto: ta