Siedlergemeinschaft Hohenbostel setzt sich für Ansiedlungen von Fachärzten in Barsinghausen ein

Laut Hans-Joachim Tilgner, stellvertretender Vorsitzender der Siedler, wären eine Hautarztpraxis und eine Radiologie wünschenswert / Stadt will gezielt um einen Hautarzt werben

Hans-Joachim Tilgner (Siedlergemeinschaft)

BARSINGHAUSEN (red/ta). Die Siedlergemeinschaft Hohenbostel-Bördedörfer hat sich per Antrag bei der Stadtverwaltung um die Ansiedlung eines Hautarztes und um eine radiologische Praxis bemüht. Der stellvertretende Vorsitzender der Siedler, Hans-Joachim Tilgner, schreibt in seiner Eingabe: „Wir möchten Sie bitten bei der Ärztekammer eine Eingabe für die Zulassung eines Hautarzt/in zu beantragen. Die Stadt Barsinghausen ist hier sehr schlecht aufgestellt, denn in Barsinghausen gibt es keinen Hautarzt/in. Die Senioren/innen der Stadt Barsinghausen müssen hier nach Gehrden, Wunstorf oder Bad Nenndorf fahren. Dies sind dann oft über 20 Kilometer. Viele dieser Leute haben außerdem ihren Führerschein bereits abgegeben. Schon die Bemühung einen Termin zu bekommen, ist sehr schlecht. Wartezeiten bis zu vier Monaten sind keine Ausnahme. Wenn man denn einen Termin erhalten hat, ist die Wartezeit oft drei bis vier Stunden. Die Hautärztin in Gehrden nimmt keine Patienten mehr an. In Wunstorf ist es schwierig, einen Termin zu bekommen. Ähnlich ist die Sachlage in Bad Nenndorf. Die Senioren/innen können diese Orte auch schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Mit der Bahn geht es nur nach Bad Nenndorf oder Wunstorf. Hier liegen die Bahnhöfe weit außerhalb, so dass die Senioren/innen zu Fuß die Praxen nicht erreichen. Die Busverbindungen sind hier auch nicht gerade die besten. Wir möchten Sie bitten, sich hier bei der Ärztekammer für die Zulassung eines Hautarztes/in in Barsinghausen einzusetzen“, schreibt Tilgner.

Der 1. Stadtrat, Thomas Wolf, antwortet: „Wegen Ihres Anliegens habe ich Kontakt zur Kassenärztlichen Vereinigung (KV) aufgenommen. Maßgeblich ist die Bedarfsplanung in der vertragsärztlichen Versorgung durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV). Was die Fachgruppe der Dermatologen betrifft, so befindet sich Barsinghausen im hautärztlichen Planungsbereich Region Hannover. Der Planungsbereich Region Hannover erstreckt sich über die Stadt und Region Hannover. Hier besteht aktuell ein Versorgungsgrad von 132,6% (45 Hautärzte). Der Planungsbereich ist somit, bei einer erst möglichen Entsperrung von unter 110%, für Neuzulassungen gesperrt. Jedoch kann es aufgrund der Größe innerhalb von Planungsbereichen trotz plangemäß ausreichender Versorgung bei engmaschiger Betrachtung, wie im Fall Barsinghausen, zu Versorgungslücken kommen. Gibt es nun tatsächlich einen niederlassungsinteressierten Hautarzt, kann dieser trotz eines gesperrten Planungsbereiches einen Antrag auf Sonderbedarfszulassung mit der Argumentation stellen, die Sie auch ausgeführt haben. Nach dieser Antragstellung wird ein Meinungsbild der umliegenden Ärzte derselben Fachgruppe eingeholt. Dann entscheidet der Zulassungsausschuss der KV, ob hier wirklich ein Versorgungsengpass gesehen wird und erteilt gegebenenfalls die Sonderbedarfszulassung. Leider ist mir jedoch kein niederlassungsinteressierter Hautarzt bekannt, den wir bei einer Niederlassung in Barsinghausen unterstützen könnten und der gewillt wäre, einen solchen Zulassungsantrag in Barsinghausen zu stellen. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als selbst auf die Suche nach einem solchen Hautarzt zu gehen, der gewillt ist, sich in Barsinghauasen niederzulassen. Dazu betreibt die KV eine eigene Interessentenbörse, auf der sich auch Städte und Gemeinden als interessantes Niederlassungsgebiet präsentieren können. Auf Ihren Hinweis hin werden wir diese Möglichkeit wahrnehmen, und dort gezielt um einen Hautarzt für Barsinghausen werben“, so Stadtrat Wolf.

Foto: privat / Stadt