Siegfried-Lehmann-Preis wurde nach drei Jahren erstmals wieder vergeben

Mehr als 50 junge Barsinghäuser haben sich am Schülerwettbewerb beteiligt

BARSINGHAUSEN (red). Kuratorium und Vorstand der Siegfried-Lehmann-Stiftung waren hocherfreut: zu drei Themenbereichen hatten insgesamt über 50 junge Menschen, Schülerinnen und Schüler von HAG und KGS-Goetheschule sowie eine Gruppe der Jusos, hervorragende Beiträge eingereicht. Mit ganz unterschiedlichen Mitteln wurden die gesetzten Themen „Wie wäre Schule ohne Rassismus?“, „Gedenkorte jüdischen Lebens in Barsinghausen – was steckt dahinter?“ und „Angenommen oder ausgegrenzt? Wie lebt es sich in Barsinghausen?“ bearbeitet. Es gab eine Skulptur und ein Bilderbuch für Kinder, ein aufbereitetes Interview, einen Monolog, Videos, eine Broschüre, ein Theaterstück, eine Webseite und eine Multimediale Aufbereitung eines Themas. Einige der Beiträge werden praktisch genutzt werden können, viele sind über das Internet verfügbar, alle werden auf der Seite der Siegfried-Lehmann-Stiftung dokumentiert werden.

Nach einer Begrüßung in der Corona gerecht gut gefüllten Aula des Schulzentrums am Spalterhals durch den Vorsitzendem der Stiftung, Bürgermeister Henning Schünhof, führte Bernd Leydag inhaltlich in die Veranstaltung ein. Leydag ist das von der Familie Lehmann benannte Mitglied des Stiftungskuratoriums, geborener Barsinghäuser und nun bei Hamburg ansässig.

Besonders berührend war für alle Anwesenden eine von ihm verlesene Botschaft von seiner Verwandten Jeannette Calderon aus Seattle, einer Nichte des in Theresienstadt umgekommenen Siegfried Lehmann. Sie äußerte ihre Freude über die vielen gelungenen Beiträge und zeigte sich überzeugt, dass die beteiligten jungen Menschen durch ihre Arbeiten dazu inspiriert würden, in ihrem Leben weiterhin für Menschlichkeit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Die Jury, in der auch Schülerinnen und Schüler Mitglieder waren, tat sich nach der knapp zweistündigen Präsentation der Beiträge schwer, eine Abstufung vorzunehmen.

Letztendlich entschied sie, einen 1. mit 1000 €, fünf 2. mit je 300 € und fünf 3. Preise mit je 100 € zu vergeben und damit alle Mitwirkenden zu würdigen. Alle Beiträge zeugten schließlich von gründlicher Recherche und waren zum Teil originell, immer aber fast professionell aufbereitet worden. Den 1. Preis erhielt die Klasse 10G1 der Goetheschule für ihren multimedialen Beitrag zum Thema „Schule ohne Rassismus“, den sie im vergangenen Schuljahr unter Anleitung ihrer Klassenlehrerin erstellt hatte. Alle 2. Preise gingen an Gruppen und Einzelne Schülerinnen und Schüler des HAG, ebenso vier 3. Preise, darüber hinaus einer an die Jusos. Alle hatten sich unabhängig von Klassengemeinschaften zur Teilnahme entschlossen. Großer Dank ging zum Abschluss an die perfekte Organisation des Abends durch viele Mitglieder der Schulgemeinde des HAG. Die Technikgruppe hatte die Übertragung der zahlreichen Videos ebenso wie die Tonregie voll im Griff. Ein Leistungskurs Geschichte sorgte für eine leckere Pausen-Bewirtung, die Band „Taste of Rhythm“ lieferte tolle Musik ab und sicherlich haben im Hintergrund weitere Personen mitgeholfen. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung und die Verantwortlichen der Siegfried-Lehmann-Stiftung haben sich vorgenommen, diesen Weg der Vergabe eines Preises weiterzugehen.

Text + Foto: Sybille Busse