So fühlen sich Insekten im frühlingshaften Garten wohl

REGION (red).

„Die Aufmerksamkeit für Insekten und der Wille, etwas für sie zu tun, war wohl noch nie so groß wie heute!“, konstatiert NABU-Mitarbeiter Rüdiger Wohlers. „Beim NABU stehen die Telefone nicht still, wenn im Vorfrühling die ersten Falter ausbleiben. Auch die Nachfrage nach Tipps für den Insektenschutz ist ungebrochen groß! Den Menschen ist klar geworden, dass der dramatische Rückgang der Insekten auch für uns lebensbedrohlich ist, weil die Insekten neben der Bestäubungsleistung für Wild- und Kulturpflanzen Teil der Ökosysteme sind.“ Dies führt dazu, dass in Deutschland immer mehr Gärten, Kleingärten, sogar Balkone und Firmengelände zu kleinen Insektenoasen werden. Dabei sollte aber kein blinder Aktionismus an den Tag gelegt werden. „Es sollte bei allen Maßnahmen zum Insektenschutz im Garten das Prinzip gelten: Einfach, bewährt und leicht zu machen ist besser als kostspielig, exotisch und schwierig!“, so Wohlers.

Wilde Ecken einrichten: Wer in seinem Garten nur sterilen Rasen, unbedeckte Rabatten und Kirschlorbeer eine Chance gibt, der kann noch so viele ‚Insektenhotels‘ anbieten – der Garten wird steril bleiben, weil es weder Nahrung noch Entwicklungsmöglichkeiten noch Unterschlupf gibt. Deshalb ist es wichtig, im Garten zunächst einmal Natur zuzulassen: Eine kleine wilde Ecke mit Wildpflanzen oder ein kleiner Horst aus wilden Stauden können unendlich viel Lebensraum bieten für Schmetterlinge, Käfer und viele andere Insekten, als Nahrungs- und Entwicklungsraum, auch als Winterquartier oder Versteck. „Heimische Sträucher und Bäume wie Haselnuss, Weißdorn, Schlehe, Faulbaum, Buche, Wildapfel, Schneeball und andere mehr bieten diese ‚Dienstleistungen‘ an“, sagt Rüdiger Wohlers. Nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch die Stängel und Blätter sind wichtig für Insekten. Denn daraus werden Nester gebaut oder sie werden von Raupen gefressen. Manche Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen, andere sind nicht so wählerisch.

Foto: ta