REGION (red).
Die Nahrungsgrundlage für Bienen und Hummeln sind Pollen und Nektar. In vielen Gärten domnieren aber sterile Ziersträucher und Golfrasen, die den Insekten keine Nahrung bieten. Der NABU möchte Sie ermuntern, für Bienen und Hummeln aktiv zu werden – ganz egal, ob im Garten oder auch auf Ihrem Balkon. Möglichkeiten gibt es viele. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen, damit die Insekten über viele Monate Nahrung finden. Kräuter- und Gemüsepflanzen z.B. können über den Herbst hinaus ausblühen und dienen dann noch als Nahrungsangebot. Stauden und Sträucher für Hautflügler pflanzen: Um den Bienen ganzjährig ein Nahrungsangebot zu schaffen, sollten die verschiedenen Blühzeiten berücksichtigt werden. Ein Staudenbeet kann so angelegt werden, dass zwischen März und Oktober immer etwas blüht. Besonders empfehlenswert sind Wildstauden, die man in Wildstaudengärtnereien bekommt. Geeignet sind z.B. Berberitze, Holunder, Johannisbeere, Himbeeren, Brombeeren, Wildrosen, Liguster, Heckenkirsche, Weigelien und Fingerstrauch.
Hummeltopf und Bienenbeet: Wer keinen Platz hat, Stauden anzupflanzen, kann auch mit der richtigen Bepflanzung in herkömmlicher Baumarkt-Erde (bitte ausschließlich torffrei!) viel für die pelzigen Fluginseken tun. Einfach in Töpfen, Balkonkästen oder Beeten spezielle Wildblumenmischungen aussäen, andrücken und feucht halten. Nach ca. acht Wochen steht das Bienen-Paradies in voller Blüte. Geeignete Pflanzen sind z.B. Schafgarbe, Glockenblume, Natternkopf, Rittersporn, Kratzdistel, Seifenkraut, Flockenblume, Kornblume, Hunds-Kamille, Kornrade, Echter Frauenspiegel, Hahnenfuß, Schaumkraut. Wer hinsichtlich des Standorts unsicher ist, welche Blumen Schatten oder Sonne vertragen, erhält hier weitere Infos. Im Hochsommer kommt es oft zu einem ‚Blütenknick‘. Viele Blumen sind verblüht und die Anzahl der Insekten, die Nektar benötigen, steigt sprunghaft an. Es kommt zu Engpässen, die viele Hummeln, die den höchsten Stoffumsatz haben, nicht überleben. Lassen Sie deshalb Pflanzen, die viel von Hummeln angeflogen werden, in Ihrem Garten stehen – auch wenn Sie diese als Unkraut ansehen, wie z.B. Fingerhut, Taubnessel, Vogelwicke, Disteln.
Feines Gemüse und leckere Kräuter: Viele Gemüsesorten lassen nicht nur dem Menschen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Blüten von Kürbis, Zucchini oder Ackerbohne sind regelrechte Bienenmagneten. Tomaten, Erbsen und Bohnen werden besonders gut durch Hummeln bestäubt. Lauch, Zwiebeln, Möhren und Brokkoli bieten attraktive Blütenstände, insbesondere für einige Wildbienenarten. Nicht nur für die Menschen sind selbstangebaute Küchenkräuter eine Bereicherung des Speiseplans. Bienen lieben die Blüten von Kräutern. Geeignet sind z.B. Thymian, Liebstöckel, Salbei, Bohnenkraut, Lavendel, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Majoran, Ysop, Oregano, Borretsch und Schnittlauch. Machen Sie doch einfach halbe-halbe mit den Bienen: Säen Sie reichlich, ernten Sie die Hälfte der Kräuter für sich und lassen Sie die andere Hälfte stehen und zur Blüte kommen – so werden alle satt. Sonstige Hilfen: Totholzstapel: Je nach Gartengröße und Struktur können Felssteine und Totholzstapel eingeplant werden. In den Ritzen der Steine brüten gerne solitäre Bienen und im Totholzstapel gibt es Mäuse, in deren Bauten gerne Hummeln einziehen.
Foto: Foto: Helge May