GROß MUNZEL (red).
Die sommerlichen Orgelkonzerte in Groß Munzel gehen am Sonntag, 25. Juni, um 17 Uhr in die nächste Runde. Es ist kein alltägliches Ereignis, wenn nach 145 Jahren wieder ein Organist und Orgelsachverständiger aus Hannover nach Groß Munzel kommt. Im Jahr 1878 war es der königliche Schlossorganist Heinrich Enckhausen, der die neue Furtwängler-Orgel begutachtete und bescheinigte, dass „alle Register schön und sauber gearbeitet und gut intoniert sind“. Von Enckhausen wird berichtet, dass er regelmäßig von Fanny Mendelssohn Bartholdy zu Sonntagskonzerten nach Berlin eingeladen wurde und dort wohl ach konzertiert hatte.
In diesem Jahre nun folgt Martin Ehlbeck der Einladung nach Groß Munzel, um in der St. Michaeliskirche das zweite SOMMERLICHE ORGELKONZERT zu gestalten. Als langjähriger Kantor an der Herrenhäuser Kirche und versierter Orgelrevisor der hannoverschen Landeskirche verfügt Ehlbeck über ein hohes Maß an künstlerischer Erfahrung. So nimmt es nicht wunder, wenn sein Programm die reiche Klangpalette der Munzeler Orgel widerspiegelt. Die Kompositionen reichen vom norddeutschen Meister Dietrich Buxtehude und dem Niederländer Jan Pieter Sweelinck bis zu unseren französischen Nachbarn, wie Pierre Du Mage und Eugène Gigout. Überaschende Klänge gibt es in Roy Spaulding Stoughtons ‚Persian Suite‘ aus dem Jahr 1915. Ein Ohrenschmaus dürften die beiden Tangos des Argentiniers Astor Piazzolla sein, die Ehlbeck eigens für die Orgel bearbeitet hat. Das alles ist in einem Live-Konzert an einem Sonntagnachmittag in einer kühlen Kirche in Groß Munzel zu erleben. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.
Fotos: Martin Ehlbeck / privat