REGION (red).
Der Anbau von Sonnenblumen und die Vermarktung der Körner bleibt in Niedersachsen eine Nische. Manche Landwirtinnen und Landwirte nutzen die Pflanze aber für die Fruchtfolge und schätzen den vergleichsweise geringen Stickstoffbedarf. Vor einem Jahr stand der Korbblütler hoch im Kurs, weil die Ukraine als Erzeuger von Sonnenblumenkernen und als Lieferant für den Weltmarkt faktisch ausgefallen ist. Doch inzwischen funktionieren die Lieferketten wieder, auch wenn die Ausfuhr der Körner problematisch bleibt. „Das Land ist und bleibt der weltgrößte Produzent für diesen Rohstoff, daran ändert auch das bedauerliche Kriegsgeschehen nichts“, sagt Sebastian Elsner, Pflanzenbauexperte bei der Landwirtschaftskammer in Northeim.
Hierzulande ist der Trend rückläufig: Während im Jahr 2022 in Niedersachsen noch 2762 Hektar (ha) Sonnenblumen angebaut worden sind, waren es aktuell 2421 ha. Elsner: „Der Hype setzt sich nicht fort, und das liegt vor allem an der schwierigen Vermarktung der Ernte.“ Das bestätigt auch Sebastian Schüßler, Geschäftsführer der Nova GbR auf dem Gut Sennickerode im Landkreis Göttingen: „Wenn wir auf 2,5 bis drei Tonnen Erntemenge auf unseren 20 Hektar kommen, ist das gut. Leider gibt es aber in der Nähe nur ein verarbeitendes Werk in Riesa. Der Landhandel kriegt keine großen Mengen zusammen, und auch dadurch bleiben Sonnenblumen eine Nische.“
Fotos: Gerheide Knüttel