SoVD-Ortsverband feiert sein 70-jähriges Bestehen

Bürgermeister Marc Lahmann würdigt das soziale Engagement des rund 500 Mitglieder starken Verbands / OV-Vorsitzende Ursula Bothe mahnt Barrierefreiheit in Wahllokalen an

img_3011

V.li.: Jürgen Mrotz, SoVD-Kreisverbandsvorsitzender, Ortsverbandsvorsitzende Ursula Bothe, Festrednerin Kerstin Beckmann und Bürgermeister Marc Lahmann

BARSINGHAUSEN (ta). In Zeiten, in denen viele Vereine über Rückgänge bei den Mitgliederzahlen klagen, stellt der Ortsverband Barsinghausen des Sozialverbands Deutschland (SoVD) eine echte Ausnahme dar. Immerhin konnte der OV die Zahl der Zugehörigkeiten zuletzt auf rund 500 hochschrauben. Zum 70-jährigen Bestehen des Ortsverbandes konnte die Vorsitzende, Ursula Bothe, heute zirka 80 Gäste und Mitglieder, darunter auch Bürgermeister Marc Lahmann und den SoVD-Kreisverbandsvorsitzenden, Jürgen Mrotz, zu den mehrstündigen Feierlichkeiten begrüßen. Der gemeinnützige Verband organisiert unter anderem zahlreiche Sprechstunden und Beratungstermine zu den Bereichen Versorgungs- und Rentenwesen sowie zur Durchsetzung von sozialen und medizinischen Zuschüssen, stellt seit mehreren Jahren das „Mobilitätstraining“ für Senioren und Behinderte auf die Beine und hat zuletzt auch die hiesigen Wahllokale in Bezug auf die barrierefreien Zugänge unter die Lupe genommen. Insbesondere beim letzten Punkt gebe es teilweise erheblichen Verbesserungsbedarf, sagte Bothe. Bürgermeister Marc Lahmann würdigte das nachhaltige soziale Engagement des SoVD-Barsinghausen und rief einige wichtige Stationen aus den vergangenen 70 Jahre in Erinnerung. Die Laudatio zur Feier hielt Verbandsmitglied, Kerstin Beckmann, die die Geschichte des Ortsverbands Revue passieren ließ. Schon Ende 1917 im 1. Weltkrieg hatten in der damaligen Gemeinde zehn Personen eine Gruppe des Reichsbundes für Kriegsgeschädigte und Hinterbliebene gegründet. Diese Gemeinschaft setzte sich in der Folge vor allem für Entschädigungen für Witwen und Waisen ein. 1933 wurde sie von den Nationalsozialisten verboten. Nach dem 2. Weltkrieg im August 1946 wurde die Barsinghäuser Reichbundgruppe von Adolf Flasbart und Georg Hahn wiedergegründet. Zu den zu bewältigenden Aufgaben gehörten unter anderem Familienzusammenführungen und die Suche nach vermissten Soldaten sowie in der Folge die Versorgung von Kriegsopfern und Heimatvertriebenen, die Linderung der Wohnungsnot durch die Errichtung zahlreicher Häuser sowie der Dienst für behinderte und vereinsamte Menschen. Die heutige Sozialgesetzgebung wäre wohl ohne den Einsatz des SoVD in dieser Form kaum vorstellbar. Neben den Festreden standen heute ein gemeinsames Essen, Unterhaltung von Musikerin Lilo sowie Kaffee und Kuchen auf dem Programm.

Foto: ta