Sozialverband fordert nach dem Neun-Euro-Ticket ein dauerhaftes Sozialticket für ganz Niedersachsen

REGION/NIEDERSACHSEN (red).

Seit heute gilt in ganz Deutschland das 9-Euro-Ticket. Damit soll die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) attraktiver gemacht werden. Doch schon jetzt werden Befürchtungen laut, dass die Fahrkarten nach dem Auslaufen des Angebots teurer werden könnten. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert deshalb die Einführung eines flächendeckenden Sozialtickets für Menschen mit geringem Einkommen. Wer in Niedersachsen Bus und Bahn nutzen möchte, muss zum Teil tief in die Tasche greifen. In Oldenburg kostet eine Monatskarte zum Beispiel rund 60 Euro, in Hannover – je nach Zone – sogar über 100 Euro. „Diese Preise sind für Menschen mit geringem Einkommen unerschwinglich. Wer zum Beispiel Hartz IV bezieht, hat für den ÖPNV monatlich nur 25 Euro zur Verfügung. Wie sollen die Betroffenen das bezahlen?“, so Bernhard Sackarendt, Landesvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Das 9-Euro-Ticket sei zwar prinzipiell eine gute Idee, führe aber nicht zu einer dauerhaften Entlastung und einer verstärkten ÖPNV-Nutzung. „Für Senior*innen mit einer kleinen Rente, Familien mit geringem Einkommen oder auch Bezieher*innen von Arbeitslosengeld muss es deshalb ein Sozialticket geben“, fordert Sackarendt. In einigen niedersächsischen Kommunen wurde dies zwar bereits schon eingeführt, allerdings nicht einheitlich in ganz Niedersachsen. „Es kann nicht sein, dass es von meinem Wohnort abhängig ist, ob ich mir Fahrten mit Bus und Bahn leisten kann“, kritisiert der niedersächsische SoVD-Chef weiter. Die Kommunen müssten dringend an dieser Stellschraube drehen, damit die Einführung des 9-Euro-Tickets kein Strohfeuer bleibt, sondern die ÖPNV-Nutzung nachhaltig vorangetrieben wird: „Ansonsten ist finanzielle Armut auch immer Mobilitätsarmut.“

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