NIEDERSACHSEN/REGION (red).
Die Ständige Impfkommission beim Robert Koch-Institut hat eine Reihenfolge für die Corona-Impfungen vorgestellt. Während Menschen über 80 Jahren, Heimbewohner, Pflegekräfte und andere Risikogruppen mit sehr hoher Priorität geimpft werden sollen, sind pflegende Angehörige nicht explizit in dem Entwurf erwähnt. Das kritisiert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen und fordert die Landesregierung auf, sich für die Aufnahme in der Impfreihenfolge einzusetzen. „Angehörige leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es um die Versorgung von Pflegebedürftigen in ihrem eigenen Zuhause geht. Sie kümmern sich Tag und Nacht um das Familienmitglied, oft über die eigene Belastungsgrenze hinaus“, erläutert Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD-Landesverbandes Niedersachsen. Ihre Aufgaben seien mit denen von Pflegepersonal in stationären Einrichtungen oder von ambulanten Diensten durchaus vergleichbar. In einer nachgeordneten Stufe sind zwar Vorerkrankte mit erhöhtem Risiko und ihre engsten Angehörigen erwähnt, aus Sicht des SoVD sollten pflegende Angehörige in dem Impfplan jedoch deutliche Erwähnung finden. Außerdem müssten sie die gleiche Priorität beim Impfen erhalten wie das Pflegepersonal – also eine sehr hohe. „Es ist jetzt an der niedersächsischen Landesregierung, sich dafür starkzumachen, damit die Rechtsverordnung entsprechend formuliert wird“, fordert Sackarendt.