Sparkassenverband unterstützt die Schuldnerberatung der Diakonie mit 10.000 Euro

Immer mehr finanziell in Not geratene Menschen suchen die Beratungsstelle in der Bergstraße 13 auf / Geldsorgen erfassen zunehmend den Mittelstand

SSK-Direktor Reinhard Meyer und Stadtsparkassen-Vorstandsmitglied Britta Sander (re.) überreichen einen symbolischen Scheck an Schuldnerberaterin Anette Becker.

BARSINGHAUSEN (ta). Seit nunmehr fünf Jahren ist die Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie Hannover-Land schon in der Bergstraße 13 in Barsinghausen ansässig. Nachdem der bisherige Berater, Günter Meyer, in Rente gegangen war, hat dort Anette Becker das Ruder übernommen. Becker war schon vorher als Schuldnerberaterin in Wunstorf und Neustadt tätig und weiß zu berichten, dass der Bedarf von Menschen in Geldnöten auch in Barsinghausen zugenommen hat. Unterstützung für die wichtige Arbeit der Schuldnerberatung gab es jetzt vom Sparkassenverband, für den Stadtsparkassendirektor Reinhard Meyer und SSK-Vorstandsmitglied Britta Sander einen symbolischen Scheck in Höhe von 10.000 Euro an Becker überreichten. Meyer betonte, das eigene Haus lege sehr großen Wert auf eine finanzielle Nachhaltigkeit in der Kundenbetreuung und bei der Vergabe von Krediten, damit die Kunden erst gar nicht in schwieriges Fahrwasser gerieten. Als Problem machte der Chef der Stadtsparkasse unter anderem auch das bargeldlose Bezahlen aus. Derweil benannte Anette Becker die Hauptgründe, warum Betroffene in die Schuldenfalle geraten würden. Dazu zählten der Verlust der Arbeitsstelle, Scheidungen, Erkrankungen, eine falsche Finanzierung von Immobiliengeschäften und Suchtprobleme. Insbesondere die Spielsucht stelle ein zunehmendes Problem dar, denn die Betroffenen würden im Laufe der Zeit immer mehr die Relation zum Geld verlieren. Allein in Barsinghausen betreue sie mehr als 80 Personen, wobei die durchschnittliche Verweildauer in der Beratung meist ein halbes Jahr betrage. Bundesweit nehme die Zahl der verschuldeten Personen weiter zu. Neu sei dabei, dass auch Menschen aus der Mitte der Gesellschaft betroffen seien. In Barsinghausen sei darüber hinaus auch ein Anstieg bei den älteren Hilfesuchenden zu beobachten, berichtete Becker. Für besonders dringende Fälle, wenn sich beispielsweise der Gerichtsvollzieher angekündigt habe, biete die Schuldnerberatung neuerdings auch eine telefonische Beratung an den Donnerstagen von 14 bis 16 Uhr unter der Rufnummer 05105 63928 an. Dann gehe es häufig erst einmal darum, die Klienten mental wieder aufzubauen, so Becker. Die Schuldnerberaterin ist dienstags ganztägig und freitags halbtägig vor Ort. Die normalen Öffnungszeiten des Büros sind montags, dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 15.30 Uhr. Anmeldungen sind auch per E-Mail an schuldnerberatung.barsinghausen@evlka.de möglich.

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