Nachdem sich eine politische Mehrheit für einen Neubau der Oberschule ausgesprochen hat, will die SPD zusammen mit der KGS darauf dringen, dass die Goetheschule bei den Investitionen nicht ins Hintertreffen gerät
BARSINGHAUSEN (ta). „In Barsinghausen fehlt der Mut, das Thema Schule richtig anzupacken“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende, Peter Messing, mit Blick auf den morgigen Schulausschuss, in dem sich eine politische Mehrheit für einen Neubau der Lisa-Tetzner-Oberschule am Schulzentrum am Spalterhals abzeichnet. Schon vor der Präsentation des viel diskutierten Wirtschaftlichkeitsgutachtens habe die SPD die Position vertreten, dass die LTS eher an die KGS umziehen hätten sollen. „Aber die Mehrheit im Rat sieht das anders, also muss das Ziel nun lauten, die Entwicklung der Barsinghäuser Schulen insgesamt zu stärken und dabei nicht außer Acht zu lassen, dass die KGS bei der finanziellen Ausstattung für wichtige Investitionen nicht ins Hintertreffen gerät“, betont Messing. Die SPD habe auf eine andere Lösung gehofft, aber offensichtlich wolle eine politische Mehrheit an der Schullandschaft in Barsinghausen nichts ändern, meint auch SPD-Ratsherr Maximilian Schneider, der ein Gesamtkonzept für die Schulen fordert. Eine Stärkung des KGS-Standortes an der Goethestraße hätte viele Chancen geboten, Synergieeffekte erbracht und somit auch Kosten gespart. Jetzt sollen rund 6,9 Millionen Euro in den LTS-Standort am Schulzentrum am Spalterhals investiert werden, während der Umzug der LTS an die KGS mit rund 4,4 Millionen Euro zu Buche geschlagen hätte. Und, so Schneider weiter, die Schulformen der Oberschule und der Kooperativen Gesamtschule seien eigentlich gar nicht so verschieden wie zuletzt dargestellt, denn in beiden Schulen sei die Durchlässigkeit gegeben. Die anderen Ratsfraktionen fordert Schneider auf, sich Gedanken über das Barsinghäuser Schulsystem für die nächsten Jahrzehnte zu machen und zudem den bestehenden Bedarf nach baulichen Veränderungen an der KGS über das Thema Brandschutz hinaus ernst zu nehmen. KGS-Gesamtschulleiter René Ehrhardt sagt, die KGS und das Hannah-Arendt-Gymnasium mit ihren jeweils rund 1000 Schülern würden die millionenschweren Investitionen in den Neubau des D-Traktes am Spalterhals und damit in eine eher kleine Schule wie der LTS mit ihren 368 Schülern genau beobachten. Er selber stufe die jetzige Vielfalt an Schulformen in Barsinghausen eher kritisch ein, unterstreicht Ehrhardt, aber nun müsse es um eine Befriedung des Schulwesens und somit auch um eine gerechte Verteilung der investierten Gelder gehen. An dieser Stelle fühle sich die KGS nicht richtig berücksichtigt, denn neben den Brandschutzmaßnahmen seien hier weitere bauliche Veränderungen nötig. Zum einen sei die Aula nicht für 950 Schüler ausgelegt, so dass Musik- und Theaterveranstaltungen, aber auch die Schulentlassfeiern nur mit Einschränkungen bei der Personenzahl möglich seien. Es sei halt zu kurzsichtig gedacht, wenn die Stadt lediglich in den Brandschutz an der KGS investieren wolle. Gebraucht werde unter anderem auch der Neubau von Fachräumen. Dies sieht die SPD ähnlich. Die Chance auf eine Bewilligung von Fördermitteln sollte unbedingt genutzt werden, so Schneider. René Ehrhardt betont, man wisse es zu schätzen, dass die SPD stets Kontakt zur KGS halte – dies sei bei den anderen Ratsfraktionen nicht immer der Fall.
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